Olaf Jagger

Olaf Schubert (auch „Das Wunder im Pullunder“) beräumt den Keller seiner Eltern und sichtet den Nachlass der verstorbenen Mutter, die zu DDR-Zeiten Moderatorin beim Jugendradio DT 64 war. Inmitten alter Tonbänder findet sich zu seiner Überraschung eines mit dem Titel „1965, Mick Jagger – Münster“. Wie ist das möglich? Eine junge DDR-Bürgerin, gerade vier Jahre nach dem Mauerbau, im Interview mit dem Rockstar?

Olaf ist schwer irritiert und begibt sich, zumal der Vater alle Nachfragen blockt, auf die Suche nach weiteren Informationen. Er recherchiert, befragt Zeitzeugen und erfährt tatsächlich einiges zur Vergangenheit seiner Mutter. Allein der eigentlich unmögliche Kontakt zu Mick Jagger bleibt rätselhaft. Erst der Blick in die Stasi-Akte gibt Aufschluss und verursacht gleichermaßen Schnappatmung: Demnach durfte die Mutter tatsächlich 1965 nach Münster fahren – zum ersten Konzert der Rolling Stones auf deutschem Boden. Und exakte neun Monate später kam der kleine Olaf zur Welt!

Nur ein Zufall? Bestand denn nicht schon immer eine gewisse Ähnlichkeit zwischen Mick Jagger und dem drahtigen Sachsen? Was ist mit der unbändigen Dynamik und der verbindenden Liebe zum Rock’n Roll? Olaf braucht Gewissheit und schickt sich an, eines der vermeintlich bestgehütetsten Geheimnisse der Geschichte zu lösen …

Die unterhaltsame Geschichte über Olaf Schuberts geheimnisvolle Herkunft versüßte uns das Wochenende. Sie ist kurzweilig, reich an absurden Situationen und äußerst amüsant. Zudem werden Teile der DDR-Geschichte (mit einem großen Augenzwinkern) neu betrachtet. Wir erfuhren, dass Alexander Schubert der Sohn von Günter Schubert ist. Und wir sahen Flake und Hartmut König auf der großen Leinwand. Und lernten ein neues Wort: Mockumentary. Ich liebe dieses Genre.

Ihr wisst jetzt Bescheid. Also erhebt euch vom Sofa und geht ins Kino – denn Filme werden für das Kino gemacht!


Pressefoto: © Neue Visionen Filmverleih