Rappelsnut

Wandern, Punkrock und der ganze Rest

Tausendjährige Eichen

Das Dorf Ivenack, inmitten der Mecklenburgischen Seenplatte. Ein stiller und verträumter Ort im Nirgendwo. Einst stand dort ein Zisterzienserinnenkloster. Nach dem Dreißigjährigen Krieg lag es wüst und zählte noch ganze zehn Einwohner. Das Kloster, das Dorf und ein erster Herrensitz wurden zerstört.

Heute ist es wieder ein schmucker Flecken. Das kleine Straßendorf, rechts und links die herausgeputzten alten Katen, das alte Herrenhaus am See, das Kirchlein und natürlich der historisch gewachsene Hutewald mit seinen uralten Eichen. Vor vielen Jahren war der mensch schon einmal vor Ort und bestaunte die gewaltigen Bäume …

Seither hat sich vieles verändert. Der alte Wald wurde zwischenzeitlich als das erste Nationale Naturmonument Deutschlands gekürt, es gibt den Tiergarten (Damwild, Turopolje-Schweine und Konik-Pferde), den Baumkronenpfad, eine riesige Streuobstwiese und natürlich den seit alters her gepflegten Hutewald mit den fünf noch stehenden tausendjährigen Ivenacker Eichen. Das ganze Gelände ist eingefriedet und am Kassenhäuschen wird kassiert.

Ich war zuerst bass erstaunt, denke aber im Fazit, es ist wohl der beste Weg, diesen Wald zu erhalten (Träger ist der Landesforst MV, das Forstamt Stavenhagen, es gibt natürlich auch ein sehr beliebtes, waldpädagogisches Angebot).

Wir schauten uns alles genau an, spazierten wohlfeil und bestaunten die knorrigen Riesen. Dabei wichtig zu wissen: schon vor über 1000 Jahren ließen die Slawen ihr Vieh im Wald bei Ivenack weiden. Später folgten die Tiere des Klosters und das Wild des Grafen, so dass ein prächtiger Hutewald gedieh – licht, parkartig und mit knorrigen alten Bäumen.

So weit, so gut. Wir nutzten die verbleibende Zeit und warfen noch einen Blick auf das sich in Restauration befindliche Herrenhaus (Wikipedia) und die Ivenacker Kirche am Ufer des still ruhenden, im Schein der Nachmittagssonne glitzernden Ivenacker Sees. Ein stiller und verträumter Ort im Nirgendwo …

Sehr schöne Stunden waren das, so mittendrin im Mecklenburgischen, mit der Seenplatte und der ganz alten Heimat anbei.

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