Die lokale Tagespresse verwies gestern auf ein in Pirna zu findendes Relikt aus DDR-Zeiten, dass mittlerweile Seltenheitswert hat: eine sogenannte „Ziehharmonika“.
Ich hörte erstmalig davon, habe das Konstrukt bis gestern vor Ort und auch damals, in diesem anderen deutschen Land, nie bewusst wahrgenommen – mein Erstaunen war daher groß. Heute habe ich mir selbst ein Bild gemacht und notiere das.
Die kuriose Halle ist gegenwärtig in Privatbesitz und dient als Annahmestelle einer Reinigung und Änderungsschneiderei.
Es steht an der Zehistaer Straße in Pirna und ist eines vom Typ der DDR-„Ziehharmonikas“ oder offiziell „Transportable Raumerweiterungshalle“. Einfach, praktisch, flexibel. 1966 war der Entwurf in Serienproduktion gegangen, bis 1989 sind fast 3.500 Stück gebaut worden. Intershop und Gaststätte, Kaufhalle und Autobahnraststätte, sogar Wohnungen entstanden schnell aus mehreren Modulen. Die übliche „Ziehharmonika“ bestand aus acht Modulen, auch Tunnel genannt, und war 16 Meter lang und eine Kaufhalle. Zwei Tunnel wurden zum Einfamilienbungalow, und es gab auch die 16-Module-Variante. Die Pirnaer Reinigung hat acht Module.
Pirnas DDR-Relikt: Die Reinigungs-„Ziehharmonika“
Wissenswert dazu: Dem Vernehmen nach existiert wohl nur noch eine Handvoll dieser seltsamen Ziehharmonikas, von denen eine hier in Pirna zu finden ist.
Ich halte das für bemerkenswert und verweise ergänzend auf diesen Artikel in der Wikipedia. (alles via SäZ)
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