Sommerferien, Theaterferien, Urlaub – kurz: die schönsten Wochen des Jahres sind gekommen. Auch in der zweiten Urlaubswoche sind es drei Touren bei mir geworden, die hier notiert werden müssen. Als Notiz für mich und als Anregung, wenn es denn passt.
1. Auf ein Bier nach Dolni Zleb
Einmal im Jahr muss das. Inzwischen ist die Tour zum Klassiker avanciert … Zumindest bei mir.
Der Elberadweg ist unter der Woche nicht so belebt wie am Wochenende (zumal die großen Ferien längst begonnen haben) – was das Pedalieren zu einer angenehmen Sache macht. Denn wieder einmal galt es gen Osten zu fahren, mal eben schnell über die Grenze zu radeln, um dort drüben ein Pilsner zu fassen. Gratis dazu: der Radweg dort, wo er am schönsten ist. Also das malerische Elbtal, der Sandstein und die Felsen. Meiner Ansicht nach die schönste Etappe des Weges, hin wie her und überhaupt.
Ich notierte unangenehme 28 bis 31 Grad, der Himmel azurblau mit nur wenigen Wolken und ein bisweilen kräftiger Gegenwind aus dem Osten. Obervogelgesang, Pötzscha, Rathen, Bad Schandau, Krippen. Nach Königstein wurde es merklich ruhiger auf dem Radweg.
In Dolní Žleb dann: das frisch Gezapfte und – Trommelwirbel – der viereckige Käse (Dolní Grund, täglich 10:00 – 19:00 Uhr). Und der Bahnhof natürlich. Ich salutierte an der Nasenuhr, der Mutter aller Bahnhofsuhren. Das ist ein grundsätzliches Muss, denn jeder Eisenbahnmensch weiß um die historische Nasenuhr in Dolní Žleb. Sie gilt als älteste und immer noch intakte Bahnhofsuhr in Tschechien – der Fahrdienstleiter zieht sie täglich von Hand auf. Ein Technikdenkmal also.
Der anschließende Rückweg gestaltete sich unproblematisch, mit leichtem Rückenwind und Sonne im Herzen rollte ich elbabwärts und nach Pirna hinein (komoot).
Was schön war: Das Radeln im Schatten, mit dem der linksseitige Radweg gegenüber der anderen Seite punktet.
Am Montag war das.
2. Steinkuppe und Schickels Höhe
Am Mittwoch erfolgte die Besteigung von zwei (mir bis dato unbekannten) Achttausendern im Osterzgebirge. Ich wanderte jeweils eine kleine Runde, um die Gipfel in ihrer Lage angemessen zu erlaufen.
Zuerst die Steinkuppe.
Startpunkt war der Parkplatz an der Fischerbaude Holzhau. Die Steinkuppe ist ausgewiesen und bereits nach einem Kilometer erreicht. Sie ist schön (inmitten des Erzgebirgswaldes) gelegen, bietet jedoch keinerlei aussichtsreiche Rundumsicht. Dennoch ist es ein lauschiges Plätzchen, es gibt eine Bank und ein Gipfelbuch, in welchem man eine Notiz hinterlassen kann (komoot).
Ich lief noch ein wenig weiter durch den dichten Busch und genoss die angenehmen 19 Grad am frühen Vormittag. Alle Wege sind gut beschildert und hervorragend für das MTB geeignet – das wäre dort oben die bessere Wahl, meine ich.
Laufen geht natürlich immer …
Danach die Schickels Höhe.
Ich startete in Neuhermsdorf und lief den Alten Weg Richtung Hermsdorf, immer durch die Felder und Hügel und inmitten der offenen Landschaft. An den ersten Häusern angekommen wechselte ich links auf die Bergstraße – an einer Einfahrt findet sich dann der Wegweiser, dem es auf die Höhe bis zum ausgewiesenen BIWAK-Punkt zu folgen gilt. Wieder ein schöner Weg durch die Felder, und wieder ein schöner Rastplatz, diesmal sogar mit weiter Aussicht auf Hermsdorf und die umliegenden Höhen.
Ich lief weiter, querte die Landstraße und blieb dann am schattigen Waldrand, nun wieder Richtung Neuhermsdorf. Der Schickelstorweg brachte mich später in den Wald hinein und via Schanzenweg (die alte Zollhausschanze!) kam ich letztlich zum Ausgangsort zurück.
Eine sehr schöne und aussichtsreiche Rundwanderung war das, nicht zu lang und zur Nachahmung empfohlen (komoot).
3. Fuchshübel und Pöbelknochen
Der Freitag bot die Gelegenheit, zwei weitere Achttausender zu besteigen. Wieder fuhr ich in das Osterzgebirge, und wieder erlief ich die Gipfel, wie es sich für einen ordentlichen Wandersmann gehört, in jeweils einer kleinen Runde.
Zuerst der Fuchshübel.
Schon etliche Male habe ich die Stempelstelle passiert und die Erhebung links liegengelassen bzw. nur die Flanke tangiert. Dieses Mal musste der höchste Punkt in Augenschein genommen werden, das war lange überfällig.
Von Zinnwald-Georgenfeld lief ich hinaus auf die Hochfläche und mit leichtem Auf und Ab bis zur Stempelstelle (der Rastplatz am Weg zur Knoblauchkuppe). Der Pfad zum Fuchshübel-Gipfel ist dann ausgewiesen, erst durch die Wiese und dann ein paar Schritte im Wald – schon ist man vor Ort (siehe Foto) und staunt. Es geht dann zunächst bergab und später, an der Jugendherberge vorbei, hinauf nach Zinnwald.
Im Fazit war es eine kurzweilige und sehr schöne kurze Runde (komoot) auf dem Kamm des Gebirges.
Es folgte der Pöbelknochen.
Ich setzte um und parkte in Altenberg an den Galgenteichen. Vorbei an der Kurklinik lief ich den schnurgeraden Seifenflügel – stetig geradeaus. Nach etwa 1,4 km zweigt dann rechts ein schöner Weg zum Gipfel des Pöbelknochens ab. Dieser ist mit dem üblichen BIWAK-Punkt und Stempelstelle markiert und eine Bank lädt zum Verweilen ein. Aussicht gibt es keine, aber der Wald ist dicht und schön dort oben (die Schmetterlinge!).
Im Anschluss führte die Route nach Schellerhau hinunter und im rechten Bogen zum besagten Seifenflügel zurück, der mich wieder zum Parkplatz brachte (komoot).
Was bemerkenswert ist: Teile des dortigen Waldes sind gesperrt, der Munitionsbergungsdienst sondiert die Lage. Es gibt sehr viele (hunderte) Schmetterlinge in der Gegend und es ist wunderbar ruhig. Und abgesehen von den endlosen Schneisen verlaufen auch herzallerliebste Wege im Busch.
So war das in dieser Woche. Und ja, der mensch ist zum temporären Gipfelsammler mutiert – aus Gründen. Viele Wege waren schon bekannt und sind immer wieder schön zu laufen, andere führten hingegen in ganz neue, noch unbekannte Ecken. Es bleibt also spannend.
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