Es ist an der Zeit für ein neues Island-Bild zum Wochenende. Das erscheint in loser Folge, meist Freitags und natürlich nur, solange der Vorrat reicht. Eine Traumreise war es ja doch, und wir werden lange davon zehren müssen.
Das heutige Bild zeigt einen Mann mit einem Stoppschild auf der Ringstraße (Hringvegur), irgendwo im Süden der Insel. Es stammt vom 11. Juli 2017 und ist nicht ganz fehlerfrei, nur ein hastiger iPhone-Schnappschuss durch die Frontscheibe eines VW Polo, zeigt aber, wie ich meine, eine nette Szene in wunderschöner Landschaft.
Der „Gespensterwald“ ist für Rostock-Besucher ein Muss. Er befindet sich am westlichen Ortsrand der Ortschaft Nienhagen, die westlich von Rostock an der Ostsee zu finden ist. Genau genommen ist es ein ca. 100 Meter breiter und 1.300 m langer Laubwald, der mit seinen bizarren, vom Wind geformten Buchen, Eichen und Eschen zu gefallen weiß. Dazu kommt die exponierte Lage – direkt an der bis zu zwölf Meter hohen Steilküste. Verschlungene Pfade führen in das Waldstück hinein, und ein schöner Wanderweg verläuft entlang der Küste. Im Sommer ist der arg frequentiert, da er Teil des Küstenradwegs ist. Im Winter passt das hingegen.
Es ist viele Jahre her, dass der mensch vor Ort war. Höchste Zeit also, die Ecke neuerlich in Augenschein zu nehmen. Das geht auch bei ausgesprochenem Schietwetter, wenn es dunkel bleibt und der Niesel zum Teil waagerecht kommt. Sie wissen schon, es gibt kein schlechtes Wetter …
So war das, an diesem letzten, wie immer viel zu kurzem Wochenende am Baltischen Meer.
Wir sind dort zwei Tage lang gewandert. Immer mitten durch den Wald und immer Auf und Ab. Im Kurzurlaub, sozusagen. Für drei gute, ausgefüllte Tage. Es ist ja nicht so weit weg, das Erzgebirge. Von dem der mensch, bestenfalls, ja nur den Osten kennt. Und der hat auch seinen Reiz, zweifellos. Doch es gilt über den Tellerrand zu schauen, nahebei und ökologisch vertretbar, aus Interesse und im Allgemeinen überhaupt.
Quartier hatten wir in Eibenstock. Nach einem geruhsamen und schönem Tag in den Badegärten Eibenstock, explizit in der empfehlenswerten Saunalandschaft, hieß es am nächsten Morgen die Stiefel zu schnüren und auszuschreiten. Der nahebei gelegene Auersberg, mit seinen 1018 Metern Höhe immerhin der dritthöchste Gipfel Ostdeutschlands, musste natürlich erklommen werden.
Immerhin hatten wir Glück und just in dem Moment, als wir den Gipfel erreichten, lugte aus dem tristen Novembergrau die Sonne hervor. Beste Rundumsicht war also gegeben und ja, wir waren auf dem Turm und kehrten auch kurz ein (Punkt Zwölf ist Mittag!). Der Abstieg führte hinunter nach Wildenthal. Wir verließen das Tal der Großen Bockau aber gleich wieder, um Höhe zu gewinnen und nach Eibenstock zurückzulaufen. Mit ihren langen, teils eintönigen Forststraßen zog sich diese Wanderung ordentlich in die Länge, gute 21 Kilometer und 690 Höhenmeter waren im Fazit zu verzeichnen.
Der folgende Tag versank zur Gänze im Novembernebel, hatte gerade einen Grad über Null und war somit alles andere als einladend. Wir fuhren trotzdem los (hinüber ins nahe gelegene Sosa) und liefen dort den sogenannten Köhlerweg. Dieser führte uns auf den umliegenden Höhen rund um den Ort herum. Der ausgesprochen schöne Weg ist im Vergleich bequem zu laufen, hat teilweise Pfadcharakter und verläuft zumeist im Wald. Begegnet ist uns niemand, das Wetter sorgte für nachhaltige und wohltuende Einsamkeit im schaurig-schönen Erzgebirgswald.
Wer es genau wissen will: Auch diese Runde wurde aufgezeichnet.
Das wars dann schon mit diesem schönen, wie immer viel zu kurzem Kurzurlaub. So weit, so gut. Die Heimreise verbanden wir noch mit zwei weiteren Höhepunkten: Zum Einen besuchten wir den Blauenthaler Wasserfall, seines Zeichens der höchste Wasserfall im Sächsischen. Leider führte er nur wenig Wasser und überhaupt: Als nicht natürlicher, künstlich angelegter Wasserfall kommt er eigentlich auch gar nicht in die Wertung.
Zum Zweiten beehrten wir die Grube Tannenberg mit einem Besuch. Das ganze Erzgebirge ist schließlich unterhöhlt wie ein Schweizer Käse, ein einziges Labyrinth von Schächten, Gruben und Sohlen. Da macht es schon Sinn, sich vor Ort zum Thema und aus erster Hand zu informieren. Wir lernen ja ausgesprochen gerne hinzu …
Zuletzt noch ein Kuriosum …
Der mensch hat die zweite Staatsbürgerschaft erworben. In Schwarzenberg! Das stand schon lange auf der Löffelliste … Und wurde nun erledigt.
Es ist an der Zeit für ein neues Island-Bild zum Wochenende. Das erscheint in loser Folge, meist Freitags und natürlich nur, solange der Vorrat reicht. Eine Traumreise war es ja doch, und wir werden lange davon zehren müssen.
Das heutige Bild zeigt die sehenswerte, kleine Kirche in Möðruvellir, einem Weiher im Norden Islands, gelegen in dem von markanten Berghängen gerahmten Tal der Eyjafjarðará (nahe Akureyri). Die Kirche steht auf einer Farm, und wenn man Glück hat, ist auch die Farmerin vor Ort.
Auf Wunsch schließt sie die Kirche auf und erzählt deren Geschichte, insbesondere die des dort zu bewundernden Altargemäldes aus Alabaster, das zwischenzeitlich auch einmal im Museum in Reykjavík zu finden war.
Wir hatten das Glück und bedankten uns freundlich für den kurzen Ausflug in die jüngere, in diesem Fall sehr familiär geprägte Geschichte Islands.
Hamburg tut not, wenigstens einmal im Jahr und sei es auch nur für 48 Stunden.
Von der Kleinstadt in die Metropole und der Fluß bleibt derselbe. Menschen treffen, den Kiez erkunden, bevor die Meute kommt, und ein Käffchen hier und ein Bierchen dort. Morgens die Elbe und abends die Elbe, der Hafen natürlich und zuerst die Barkasse und dann ein „Bügeleisen“, da war es schon finster und wolkenverhangen und der Regen nahm zu. Die Lichter der Stadt waren trotzdem da, und, so allein auf dem Schiff, das hat was für sich. Der mensch muss auf dem Wasser sein – da geht es ihm gut.
Zwischendrin der Club und das Eck und dann noch der Turm. Letzterer zum in die Ferne schauen und eigentlich ein Stilbruch, aber gut, die Sicht ist einmalig dort, weit oben über der Stadt. Der Hamburger Bismarck, nahebei und nun zu Füßen, ist quasi unübersehbar, und natürlich so hässlich, wie sie alle sind, diese Bismarcks in der Bismarck-Republik.
Aber der Barmann ist lustig und die Cocktails sind auch gut und ich empfehle den St. Pauli Killer (alkoholfrei geht natürlich auch). Später dann, zurück im Quartier und beim letzten Bier, haben wir die Reunion von Evil Conduct ausführlich besprochen. Da hatte der Himmel schon seine Schleusen geöffnet. Sturmwind kam auf, und der Regen schien nimmer enden zu wollen … Was ein besonderes Erlebnis war – für uns Menschen der ostdeutschen Steppe.
Das waren sie, die schönsten Wochen des Jahres. Ein Jahr lang erwartet und dann rinnen die Tage dahin – Sie kennen das. Aber gut. Es folgt der gewohnt kurze Rückblick mit einer etwas längeren Bilderstrecke – das muss hier immer so.
Wir haben unseren Urlaub auf Tjörn verbracht, einer Insel im Schärengarten vor der Westküste Schwedens. Und haben sie tatsächlich nur für einen Tag verlassen – für eine Stadtvisite in Göteburg. Ansonsten galt es die Insel zu erkunden, meist zu Fuß oder mit dem Rad und vollkommen entspannt. Quartier hatten wir in Rönnäng, einem kleinen Ort im Süden des Eilands. Ein Ferienhäuschen, direkt am Kanal, mit bestem Blick auf den lebhaften Schiffsverkehr. Die An- und Abreise erfolgte mit Auto (Fahrräder anbei) und Fähre über Rostock, Gedser, Kopenhagen, die gewaltige Öresundbrücke, Malmö und Göteburg, und war allein schon spannend genug.
Neben der unmittelbaren Umgebung besuchten wir natürlich auch die touristischen Highlights der Insel, sprich den Skulpturenpark in Pilane (die wunderschöne weiße Anna von Jaume Plensa im Bild ganz oben) und das Nordische Aquarellmuseum in Skärhamn. Beides sind sehr schöne Anlagen, der Besuch lohnt gewiß.
Doch vor allem hatte es uns die Natur angetan, in Summe mit der teils bizarr anmutenden Landschaft des Schärengartens an sich. Von Rönnäng verkehrt mehrmals täglich ein Fährschiff zu den autofreien Inselschönheiten Dyrön und Åstol. Beide nahebei und unbedingt sehenswert.
Dyrön ist naturbelassen und punktet mit einen schönen Rundwanderweg entlang der Küste, Åstol ist ein karges und dennoch komplett bebautes Inselchen, welches kurios anmutet inmitten der meist nur punktuell besiedelten Inselwelt im Umkreis.
Tjörn verfügt über einige gut ausgebaute Radwege, die vor allem den Westen der Insel für Radler*innen attraktiv machen. Offizielle Wanderwege gibt es auch, wir sind fast alle gelaufen (sie sind nicht gar so lang) und empfehlen diesbezüglich das Naturreservat der Insel Härön zu erkunden – das ist in seiner landschaftlichen Vielfalt und wohltuenden Einsamkeit kaum zu toppen.
Die Schären sind auch bei den Schweden sehr beliebt und also gut besucht, gerade auch von Wassersportlern – die zahlreichen Yachthäfen sind im Sommer proppevoll. Mit einem eigenen Boot wäre das ganze natürlich noch schöner, aber das sollte nicht sein. Möglich wäre für uns ohnehin nur der Kajak-Ausleih (ging nicht, weil sie hat Angst und ist nicht gar so gerne auf dem Meer unterwegs), Motorboote waren nirgends zu mieten.
Und sonst so? Es gibt nur noch sehr wenige Fischer, die ihr Handwerk vor Ort ausüben. Dazu kaum Fisch – alles konzentriert sich auf den Fang von den in Schweden äußerst beliebten Schalentieren. Mein Angelauftritt (vom Ufer) blieb leider ohne Ergebnis (worin ich mich in keinster Weise von den lediglich zwei anderen Anglern, die ich in den ganzen vierzehn Tagen sah, unterschied).
Unabhängig davon waren es zwei wunderschöne Wochen.
Eine Dienstreise war das. Acht Tage in der Bundeshauptstadt, acht Tage im Westen der Stadt. Wo genau? Im Haus der Berliner Festspiele, Charlottenburg-Wilmersdorf, das Hotel nahebei (und eher so naja). Zum Theatertreffen, sprich die ganz große Bühne. Sie erinnern sich an Das Große Heft? Es wurde ein Erfolg, das sei gleich gesagt. Ovationen und Jubel, an beiden Abenden. Die Uhren ticken doch anders in der Metropole … Was zu erwarten war.
Neben dem Dienst beschränkte sich die freie Zeit auf wenige Stunden. Doch immerhin: Gleich zweimal ergab sich die Gelegenheit. Zum Ausschreiten, zum Schauen und manchmal auch zum Staunen. Der mensch war noch nie wirklich in West-Berlin, der Ku’damm und so andere Sachen, tausendmal gehört und doch nie gesehen. Und getreu dem Motto Nur wo du zu Fuß warst, bist du auch wirklich gewesen habe ich mir die Dinge erlaufen, die von Interesse waren. Und eben machbar. Das Haus der Kulturen der Welt zum Beispiel, Sie sehen es oben im Bilde. Ein faszinierender Bau der Moderne, auch unter dem Namen „Schwangere Auster“ bekannt. Vor Jahren haben wir dort einmal ein Konzert besucht (die Scherben-Family und K.I.Z). Die aktuelle Bauhaus-Ausstellung (!) blieb außen vor, die Zeit war zu knapp.
Es kamen hinzu: die Straße des 17. Juni, die Siegessäule und weiter der Tiergarten, der Landwehrkanal und später das Messegelände, dazu das ehemalige Reichssportfeld und zuletzt das Schloss Charlottenburg. Für mich war das alles Neuland. Und im Fazit höchst interessant, mal abgesehen von den Gegebenheiten, sprich dem katastrophalen Verkehr, dem Lärm und den viel zu vielen Menschen überall.
Im Rückblick passte das trotzdem. Es waren gute Tage, mit netten Menschen und diesem immer lärmenden Großstadtkino aus der ersten Reihe (was jetzt nicht heißt, dass das jemals eine Option für mich wäre …)
Auf einem richtigen Schiff und mit nur wenigen, dafür sehr angenehmen Menschen. Der freie Blick zum Horizont, die Weite, das Licht. Möwengeschrei und das Salz auf der Haut …
So muss das und so klappt das leider viel zu selten. Der mensch sitzt insgesamt nicht nur zu wenig am Meer, er bewegt sich auch viel zu selten auf diesem. Und kommt mir jetzt bitte nicht mit diesem Kreuzfahrer-Geschwurbel – das hat mit all dem so gar nichts zu tun und ist keine Option.
In diesem Jahr hat das wieder einmal geklappt. Heiligenhafen, die MSS Alte Liebe mit ihrem inzwischen 78-jährigem Kapitän, die Fahrt in den Großen Belt. Festgemacht wurde in Spodsbjerg und Bagenkop, und nebenher wurde fleißig geangelt – auf Dorsch und Scholle – so lang das Wetter es zuließ. Und das hatte es in sich … Sonnige und ruhige Tage zum Beginn, stürmische und turbulente Momente zum Ende. Angeln ging da schon längst nicht mehr …
Und bitterkalt wurde es dazu. Doch immerhin: Der Sturmwind bließ aus der richtigen Richtung und ermöglichte somit einen kühnen Segeltörn über die Ostsee.
Die Bilder gleichen natürlich denen aus den Vorjahren, Stammleser*innen erinnern sich gewiß. Das gleiche Schiff, das gleiche Seegebiet. Die Mannschaft ist erprobt und variierte über die Jahre nur wenig. Aber so sollte es sein, dieses Vorhaben, das inzwischen zu so einem richtigen Traditionsding geworden ist, das war der Plan. Ein Männerding war es ja schon lange, nur anfänglich war auch die eine und die andere Dame mit an Bord.
Kurzum: es waren wieder tolle Momente und große Stunden auf See. Was bleibt, ist ein wenig Wehmut. Denn es war der letzte Törn dieser Art, irgendwann muss auch der älteste Kapitän seine Mütze an den Nagel hängen. Ob sich eine Alternative findet? Bisher noch nicht, wir schauen mal …
Schon wieder ist es Freitag – Zeit für das Island-Bild zum Wochenende. Das erscheint in loser Folge und natürlich nur, solange der Vorrat reicht. Eine Traumreise war es ja doch, und wir werden lange davon zehren müssen.
Das heutige Bild zeigt die detaillierte Ansicht des Islandpullovers, den ich mir in Reykjavik kaufen wollte. Wegen der Kälte, der Erinnerung und überhaupt. Letztlich habe ich ihn dann aber doch nicht gekauft. Weil … Nun ja: Unsere damalige Tour begann und endete bekanntlich in der Hauptstadt, Sie erinnern sich gewiß. Und ich dachte mir, ich hätte Zeit, die Sache zu überdenken – in vierzehn Tagen sind wir ja schließlich wieder hier (mein Kaufverhalten ist ohnehin schwierig). Unterwegs verlor ich jedoch das Interesse, befand, dass kratzige Wollpullover grundsätzlich nervig und überhaupt viel zu teuer sind, jeder-rennt-damit-rum und mitten-im-Sommer? und so weiter und so fort. Es blieb also bei diesem einen Erinnerungsfoto und ich konzentrierte mich auf den Erwerb von Lackritzschokolade (!) in Mengen. Was auch wichtig war.
Heute bereue ich das. Was eigentlich klar war … Das gute Stück (Islandwolle, handgestrickt) wäre schon ein nettes Mitbringsel gewesen. Wegen der Kälte, der Erinnerung und überhaupt.
Immerhin: Die liebste Freundin von allen hat einen Schal bekommen. Islandwolle, handgestrickt. Der ist auch hübsch anzuschauen. Und mit ihr darin unschlagbar schön …
Die alte Heimat. Ab und an und viel zu selten. Meist gilt es dann etwas zu feiern. Stößchen, alles Gute und so. Ein Hoch auf den Norden. Das passt schon. Zeit ist kostbar und viel zu knapp. Das ist immer so.
Es sind immer auch die gleichen Wege. Um Luft zu holen. Der alte Hafen in der Stadt. Und natürlich das Meer. Der Leuchtturm und die Westmole. Der Alte Strom. Und zwischendurch die Fischbratküche. Die ist Kult und ein Muss. Dorsch in süß-saurer Sauce Mecklenburger Art.
Über allem und an allen Tagen: das tief hängende Immergrau. Und Regen immerfort … Ansonsten ist nichts weiter passiert. Was ich, mit Blick auf die dahin fließende Lebenszeit, inzwischen positiv bewerte.
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