Wir sind dort zwei Tage lang gewandert. Immer mitten durch den Wald und immer Auf und Ab. Im Kurzurlaub, sozusagen. Für drei gute, ausgefüllte Tage. Es ist ja nicht so weit weg, das Erzgebirge. Von dem der mensch, bestenfalls, ja nur den Osten kennt. Und der hat auch seinen Reiz, zweifellos. Doch es gilt über den Tellerrand zu schauen, nahebei und ökologisch vertretbar, aus Interesse und im Allgemeinen überhaupt.
Quartier hatten wir in Eibenstock. Nach einem geruhsamen und schönem Tag in den Badegärten Eibenstock, explizit in der empfehlenswerten Saunalandschaft, hieß es am nächsten Morgen die Stiefel zu schnüren und auszuschreiten. Der nahebei gelegene Auersberg, mit seinen 1018 Metern Höhe immerhin der dritthöchste Gipfel Ostdeutschlands, musste natürlich erklommen werden.
Immerhin hatten wir Glück und just in dem Moment, als wir den Gipfel erreichten, lugte aus dem tristen Novembergrau die Sonne hervor. Beste Rundumsicht war also gegeben und ja, wir waren auf dem Turm und kehrten auch kurz ein (Punkt Zwölf ist Mittag!). Der Abstieg führte hinunter nach Wildenthal. Wir verließen das Tal der Großen Bockau aber gleich wieder, um Höhe zu gewinnen und nach Eibenstock zurückzulaufen. Mit ihren langen, teils eintönigen Forststraßen zog sich diese Wanderung ordentlich in die Länge, gute 21 Kilometer und 690 Höhenmeter waren im Fazit zu verzeichnen.
Der folgende Tag versank zur Gänze im Novembernebel, hatte gerade einen Grad über Null und war somit alles andere als einladend. Wir fuhren trotzdem los (hinüber ins nahe gelegene Sosa) und liefen dort den sogenannten Köhlerweg. Dieser führte uns auf den umliegenden Höhen rund um den Ort herum. Der ausgesprochen schöne Weg ist im Vergleich bequem zu laufen, hat teilweise Pfadcharakter und verläuft zumeist im Wald. Begegnet ist uns niemand, das Wetter sorgte für nachhaltige und wohltuende Einsamkeit im schaurig-schönen Erzgebirgswald.
Wer es genau wissen will: Auch diese Runde wurde aufgezeichnet.
Das wars dann schon mit diesem schönen, wie immer viel zu kurzem Kurzurlaub. So weit, so gut. Die Heimreise verbanden wir noch mit zwei weiteren Höhepunkten: Zum Einen besuchten wir den Blauenthaler Wasserfall, seines Zeichens der höchste Wasserfall im Sächsischen. Leider führte er nur wenig Wasser und überhaupt: Als nicht natürlicher, künstlich angelegter Wasserfall kommt er eigentlich auch gar nicht in die Wertung.
Zum Zweiten beehrten wir die Grube Tannenberg mit einem Besuch. Das ganze Erzgebirge ist schließlich unterhöhlt wie ein Schweizer Käse, ein einziges Labyrinth von Schächten, Gruben und Sohlen. Da macht es schon Sinn, sich vor Ort zum Thema und aus erster Hand zu informieren. Wir lernen ja ausgesprochen gerne hinzu …
Zuletzt noch ein Kuriosum …
Der mensch hat die zweite Staatsbürgerschaft erworben. In Schwarzenberg! Das stand schon lange auf der Löffelliste … Und wurde nun erledigt.
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