Wir haben die vergangenen Wochen in den Bergen verbracht. Die Zillertaler Alpen waren unser Ziel, zuerst das Tuxertal und später das Gerlostal. Jeweils eine kleine Pension vor Ort, das Zimmer mit Balkon und Frühstück, zuerst in Vorderlanersbach (Gemeinde Tux) und dann in Gerlos Neu Ried. Gebucht haben wir bereits zum Jahresanfang, Corona hatte da noch niemand auf dem Schirm. Letztlich sind wir natürlich sehr froh darüber, bei all dem Ungemach außen vor geblieben zu sein.
Das Wandern und Radfahren wurde erwartungsgemäß groß geschrieben, jeden Tag und bei jedem Wetter raus und hinauf in die Berge – das musste sein. Wenn die Füße eine Pause brauchten, stiegen wir auf das Mountain-Bike (die hatten wir dabei) und fuhren halt, solang das möglich war (weil nur ein E-Bike, die Dame des Hauses ist eine Sportlerin und fährt ganz klassisch Rad). Womit man als Exot bewundert wird, denn geschätzte 90 Prozent aller dort gesehenen Bikes sind E-Bikes.
Ein Ausflug muss als Ausnahme erwähnt werden: die Fahrt hinauf zum Hintertuxer Gletscher. Also mit der Seilbahn rauf und wieder runter, jeweils zweimal umsteigen und dann auf 3.250 m im Schnee stehen und die Bergwelt von ganz oben bewundern. Zweifellos war dieses ein Erlebnis der besonderen Art, der Ausblick war einzigartig. Das Skigebiet ist das einzige in Österreich, dass auch im Sommer befahren werden kann – das Getümmel war allerdings überschaubar. Und scheint mir eigentlich ein Unding, angesichts der spärlichen Reste, die vom Gletscher noch zu sehen sind …
Ansonsten wurde fleißig getrippelt, Höhenmeter ohne Ende, manchmal aus dem Tal hinauf und mal auch mit der Seilbahn (an denen herrscht in den Zillertaler Alpen kein Mangel) – der Abstieg erfolgte eigentlich immer zu Fuß.
Und unterwegs? Viele Gipfel, viele Almen, tosende Wasserfälle und immer wieder stille, wunderschöne Täler. Wir trafen ganz viele Kühe, hörten Kuhglockengebimmel ohne Ende und fanden es herzallerliebst.
Was auch schön war: Am Berg waren wir immer alleine, trafen nur wenige Menschen. Es gibt diverse Jausenstationen und bewirtschaftete Almen, alle maßvoll besucht und mit genügend freien Plätzen.
Anstehen war nicht angesagt, nicht einmal an den von vielen Urlaubern gerne genutzten Seilbahnen. Es verteilte sich, die Situation war entspannt und mit Befremden sahen wir die Bilder aus dem wohl arg überlaufenen Allgäu …
So war das in den letzten Wochen, und es war gut so.
Schreibe einen Kommentar