In Pirna wurde in dieser Woche eine kleine Willkommensbibliothek für Vertriebene und Asylsuchende eröffnet. Das ausgewählte Angebot in der (übrigens sehr schönen) Stadtbibliothek besteht im Wesentlichen aus drei Gruppen: Wörterbücher und Sprachführer, zahlreichen Kinderbüchern und einem Angebot, welches auch für Einheimische gedacht ist – sprich Bildbände, Reportagen und Erfahrungsberichte, die über die Herkunftsländer der Flüchtlinge aufklären.
Die Nachfrage ist zweifellos gegeben, denn in Pirna leben aktuell 307 geflüchtete Menschen aus 22 Nationen – viele von ihnen besuchen bereits regelmäßig die Bibliothek. Bemerkenswert ist auch der Auslöser dieser schönen Idee: anlässlich einer Nazi-Demo im Frühjahr in Pirna beschlossen die evangelische Kirchgemeinde, die Stadtverwaltung und weitere engagierte Bürger_innen, dass für jeden der circa 200 Teilnehmer derselben fünf Euro gespendet werden, die einem Projekt für Asylsuchende zugute kommen sollen. Von der Spendensumme (die Ostsächsische Sparkasse Dresden legte noch einiges drauf) ging ein Teil des Geldes an die AG Asylsuchende, den anderen bekam die Bücherei.
Das nenne ich doch einmal eine kleine, aber schöne Geste dieser Stadt.
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