Die Molen in Warnemünde sind zwischen 1896 und 1903 mit dem Bau des Neuen Stroms errichtet (bzw. verlängert) worden. Grund dafür war die Errichtung einer Eisenbahnfährverbindung nach Dänemark, die heute als älteste deutsche Fährverbindung nach Skandinavien gilt (und 1995 eingestellt wurde). Über viele Jahre prägte zuerst ein Stahlfachwerkturm, später dann das alte schwarz-weiße Molenfeuer auf der Westmole und die an ihr vorüber ziehenden Fährschiffe das Bild des Ostseebades.
Aktuell markieren zwei markante Leuchttürme (grün-weiß der auf der Westmole, rot-weiß der Turm auf der Ostmole) die Einfahrt in die Unterwarnow. Beide Molen sind mit einer asphaltierten Flaniermeile gesegnet, auf denen sich trefflich spazieren lässt. Insbesondere die Westmole in Warnemünde erfreut sich dabei – als direkte Verlängerung des Alten Stroms – einer enormen Popularität.
Das Molenfeuer im Osten gewann hingegen erst nach der Wende in der DDR an spaziertechnischer Bedeutung. Es stand und steht immer ein wenig im Schatten seines Partners im Westen – zu Unrecht, wie ich meine. Dabei lässt es sich dort ebenso gut flanieren – zumal mit der Yachthafenresidenz (Hafen und Hotelanlage) und der Robbenforschungsstation zusätzliche Anreize geschaffen wurden (vom Blick auf Warnemünde und die Mecklenburger Bucht ganz zu schweigen). Freilich muss man dafür die Überfahrt mit der Fähre in Anspruch nehmen – was sicher viele Menschen von einer Stippvisite abhält (und also auch sein Gutes hat).
Aber gut. Am vergangenen Wochenende habe ich das alles für euch überprüft, ein wenig in Erinnerungen geschwelgt (die Ostmole war schon vor 40 Jahren ein beliebter Angelplatz) – und trommle jetzt und hier nur zu gerne für diese schöne Ecke in der alten Heimat.
Für den Fall, das es euch einmal dorthin verschlagen sollte …
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