Wir verhalten uns antizyklisch und laufen dort, wo kaum jemand ist. Gerade zum Sonntag, wenn sich die nicht enden wollenden Kolonnen von Städtern in den Elbsandstein ergießen, flüchten wir gerne nach Nordosten in die Oberlausitz. Schirgiswalde war der Ausgangspunkt unserer vorgestrigen Wanderung.
Unten an der Spree, am Gondelteich, findet sich ein Wanderparkplatz. Wir folgten zunächst dem Lauf der Spree, tangierten dann den Marktplatz und die markante katholische Pfarrkirche. Weiter ging es, dann wieder am Flusslauf, nach Kirschau, um einen Blick auf die dort zu findende Ruine der Burg Körse zu werfen. Viel steht nicht mehr, ein Torbogen, die ringförmige Außenmauer – die Anlage wurde schon vor Jahrhunderten geschleift.
Nächstes Ziel war der Callenberg (365 m), der einen schönen Ausblick auf die umliegende Landschaft offeriert. Wir stiegen auf dessen Ostseite ab und gelangten so nach Crostau. Der Ort gehört seit 2010 zur Stadt Schirgiswalde-Kirschau und ist, neben dem Landschloss (in privater Hand, perfekt restauriert und leider nicht zugänglich), vor allem für die in der Kirche zu Crostau stehende Gottfried Silbermann-Orgel bekannt.
Über die Isabella-Höhe ging es hernach in den Wald hinein und via Picka (eine kleine, abgelegene Siedlung) Richtung Kälbersteine. Kahlschläge und arg zerfurchte Wege bestimmten das Geschehen. Nebel zog auf, ein leichter Regen kam hinzu. Schließlich erreichten wir den Kleinen und den Großen Kälberstein. Beide Gipfel sind eigentlich kaum wahrnehmbar, bieten aber – mit ihren mehr oder weniger imposanten Felsenklippen – ein interessantes Szenario. Stufen führen auf deren Größte hinauf, es gibt ein Gipfelbuch und man kann sich gut umschauen – sieht aber nichts außer Bäumen.
Für den Abstieg wählten wir den direkten, auch ausgewiesenen Weg nach Schirgiswalde. Am Ende war diese kurzweilige Runde gute 14,5 Kilometer lang (komoot). Es war ein kalter, grauer Tag im November. Und es war gut so.
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