Rappelsnut

Wandern, Punkrock und der ganze Rest

Das Weblog

  • Stadtbrücke, Peterskirche und Barockhaus

    Punkt zehn ging das los, bei Rammenau auf die A4, bei Weißenberg wieder runter und weiter über das Land. Die Ankunft und das Parkhaus am Bahnhof. Wir spazierten und flanierten. Zuerst das Zentrum, die Türme, die Märkte, dann ein Päuschen an der Neiße. Geschwatzt wurde unentwegt, man war ja zu viert und hatte sich lange nicht gesehen.

    (mehr …)
  • Der Rundweg Steina-Luchsenburg

    Kaiserwetter am Ostermontag. Wir fuhren in die Lausitz und liefen eine Runde zu viert. Startpunkt war der Dorfplatz (Kronenplatz) von Steina, welches nur wenige Kilometer hinter Pulsnitz zu finden ist. Der 12 km lange Rundweg Steina-Luchsenburg ist mit dem gelben Punkt ausgewiesen.

    Wir liefen aus dem Ort hinaus und mit der Uhr. Alsbald folgten beste Ausblicke, dann ein ehemaliger Steinbruch, darauf der Weiler Finke, später der Neue Teich und dann der Schwarze Teich. An der steinernen Rundbogenbrücke über den Haselbach (aus dem 16. Jahrhundert) verweilten wir nur kurz. Die kleine Gruppe schritt kräftig aus und lief vor bis zur gelegentlich schon erwähnten Gaststätte „Forsthaus Luchsenburg“. Viel Begängnis dort, der Parkplatz rappelvoll, der Biergarten auch, die Sonne lockte die Menschen in Scharen vor die Tür.

    Der Verkehrslärm war inzwischen unüberhörbar. Wir hielten uns an die Karte, überschritten die A4 und liefen ein kurzes Stück Weg an dieser entlang. Die nächste Unterführung erlöste uns von dem Ungemach, mit jedem Schritt im nun wieder erreichten Luchsenburgwald (der dort mit einem riesigen Kahlschlag aufwartet) ließ das Getöse nach. Dann war es an der Zeit zu rasten, ein Picknick tat not! Mit Deckchen, Deftigem und Süßen, es war herzallerliebst (die Schokobecher sind in der Sonne geschmolzen!). Danach liefen wir zum Tanneberg (386 m) hinauf, genossen den Ausblick und querten Ohorn mit dem Schleißberg.

    Letzter Höhepunkt des Rundwegs war der Schwedenstein (420 m ü. NN). Oben verschnauften wir ein wenig, orderten einen Bohnenkaffee und den Schwedeneisbecher im Restaurant und schauten weit ins Land. Der Abstieg vom Berg ist dann steil, aber kurzweilig. Und der Kronenplatz in Steina ist schnell erreicht.

    Was schön war: das Wetter natürlich. Dazu die munteren Vögel, die dreimal durch das Bild huschenden Rehe und das Dutzend Lämmer, die ordnungsgemäß an Ostern am Wegesrand die Wanderer erfreuten.

    Nicht so schön: Einzig die Nähe der A4. Bei Wiederholung würde ich den wenig reizvollen Bogen über die Autobahn weglassen (komoot).

    Funfact am Rande: Vor exakt fünf Jahren sind wir die Runde schon einmal gegangen. Nicht deckungsgleich, aber mit allen genannten Höhepunkten.

  • Sagenhafte Massenei

    Die Massenei ist ein großes Waldgebiet im Osten von Dresden, in dem es sich vortrefflich spazieren lässt.

    Über den mancherorts arg finsteren Busch sind mehrere Sagen bekannt. So soll, beispielsweise, manch einsamen Wanderer eine weiße Frau erschienen sein (was problematisch ist, denn wer sie sieht, der muss noch im selben Jahr sterben). Oder man begegnet dem Bornematz, der über eine ordentliche Wegstrecke im Huckepack getragen werden will. Was harmlos erscheint, denn es gehen weitere Geister und Gespenster im Walde um – der in rasender Jagd auftretende Pandietrich etwa, oder das graue Männchen oder auch das Gespenst am Seeligstädter Wegweiser. Es dürften meist unerfreuliche Begegnungen werden …

    Man kann sich gut in diese Geschichten hineinversetzen, wenn man durch den einsamen Wald spaziert. Der ist gut erschlossen: Es gibt ein dichtes, bestens ausgeschildertes Wegenetz und zahlreiche Tafeln, auf denen die gruzeligen Geschichten von anno dazumal erzählt werden (da ist dieser Sagenpfad). Ansonsten erleben wir das, was diese großen Waldgebiete ausmacht: Lange, gerade Schneisen, rechte Winkel, aber auch schöne Waldwege, ab und an steht eine Schutzhütte und hier und da trifft man auf einen Tümpel oder Teich. Insofern unterscheidet sich die Massenei wohl kaum von der Dresdner Heide oder dem Tharandter Wald.

    Sofern man sich nicht bewusst für Schusters Rappen entscheidet, kann man das ganze Gebiet auch gut mit dem Rad erfahren. Gestern zog ich es jedoch vor zu spazieren, und das war auch gut so. Allerdings ist mir (von den flatternden Amseln im Unterholz einmal abgesehen) niemand Besonderes erschienen.

    Die genaue Route findet sich, wie zumeist, bei komoot.

  • Freitag, Samstag und Sonntag

    Es folgt ein kurzer Rückblick auf die letzten drei Tage respektive den Jahreswechsel.

    Zuerst der Freitag

    Wir ließen das Jahr mit einem Ausflug in das Lausitzer Gefilde ausklingen. Der gewählte Ausgangspunkt war Nedaschütz, ein knapp 200 Seelen fassendes Dorf im Landkreis Bautzen. Von dort liefen wir drei kleine Kringel ab, die sich in der Summe zu einer leidlich interessanten Wanderung zusammenfügten.

    Wir sahen: Das Schloss zu Nedaschütz, zwei alte slawische Schanzen, die Fehrmannmühle Coblenz, eine Biogasanlage, ein Blockheizkraftwerk, große Stallanlagen (Rinderzucht) und einen Mann, der mit einem kleinen E-Stapler die Landstraße befuhr. Wir passierten Kleinpraga und Spittwitz, erkundeten die Spittwitzer– und die Nedaschützer Skala und erfreuten uns am Wetter, denn Klärchen meinte es erstaunlich gut mit uns (es hatte beängstigende 15 Grad!).

    Die Dörfer waren interessant, die Meter auf den Landstraßen ermüdend, aber noch erträglich. Im Gelände war es schön, das Hügelland mit dem sich darin windenden Schwarzwasser ist hübsch anzuschauen. Und die Nedaschützer Skala punktet tatsächlich mit ihren Felswänden, ist aber nur geschätzte 500 Meter lang – wenn überhaupt (hier noch ein Bild vom Schloss).

    Im Fazit kann man das alles so machen, stirbt aber nicht unbedingt an Herzdrücken, wenn sich die Gelegenheit nicht finden sollte. (komoot)


    Dann der Samstag

    Der Neujahrsspaziergang mit den Altvorderen. Ganz gemütlich, von Oberpoyritz nach Pillnitz. Erst unten der Bergweg, nach dem Picknick am Elbhang (der Ausblick!) dann oben der Leitenweg. Es war ein grauer Tag, die Sicht trotz dessen sehr gut und immerhin: Es blieb ja trocken.

    Wir sahen: viele Menschen und eine offene Besenwirtschaft am Hang. Dazu eine Handvoll Kühe, gackernde Hühner und glückliche Wollschweine (vor allem die Letzteren waren allerliebst anzusehen). Deren Nähe zur Stadt ist schon erstaunlich.


    Zuletzt der Sonntag

    Wieder galt es Menschen zu treffen, liebe Freunde aus der großen Stadt, man hat sich lange nicht gesehen. Gelaufen wurde natürlich auch an diesem Tag – eine kleine und gemeinsame Runde am Elbhang: Von Gönnsdorf hinüber nach Helfenberg, dort das Spazieren im Park (die Hänge-Buchen!) und der Blick auf das Ensemble am Schloss.

    Es folgte der Pfad an der Hangkante bis hinunter ins Tal. Im Helfenberger Grund ging es dann wieder hinauf und oben zurück nach Gönnsdorf (verbunden mit einem kleinen Picknick am Teich an der Burg Helfenberg). Im Fazit ist die Runde (komoot) wenig spektakulär und nicht sonderlich der Rede wert – es genügt eigentlich, sich den Park und das Schloss einmal anzuschauen. Aber gut …

    Gestern war es nur das Mittel zum Zweck, um in netter Begleitung ein wenig auszuschreiten. Und so wurde der Sonntag einer von den guten Tagen, von denen das neue Jahr – hoffentlich – noch einige zu bieten hat.


    Last but not least: Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern ein glückliches und gesundes neues Jahr!

  • Genussradeln am Sonntag

    In der Buck‘schen Schweiz. Und am Senftenberger See auch. Dort lässt es sich vortrefflich radeln – das Land ist platt wie eine Flunder. Genussradeln pur. Sonnige Kiefernwälder und endlose, schnurgerade Wege. Ab und an ein Dorf, und natürlich die Seen. Die vielen Seen sind wichtig, denn ohne sie wäre der Landstrich nicht der Rede wert – die Region lebt schon jetzt davon. Und nach dem Kohleausstieg wohl erst recht.

    Gestartet sind wir in Hosena, am großen Parkplatz nahe des Bahnübergangs. Erstes Ziel war Hohenbocka, explizit das dortige Märchenschloss. Es ist gar hübsch anzuschauen, und der zugehörige Park verwildert langsam, aber stetig. Seit Oktober 2016 wird das als Hotelanlage ausgebaute Ensemble nicht mehr betrieben, Anmerkungen zur Geschichte desselben finden sich hier und hier.

    Als nächste Höhepunkte dieser Tour seien der Aussichtsturm und die sogenannten Felsen aus Glas benannt. Beides nahe Hohenbocka gelegen, im Kern der Buck‘schen Schweiz. Bei den Felsen aus Glas, die sich am Fuße des Turms finden, handelt es sich um kleine Sandsteinfelsen aus erhärtetem Glassand, die in ihrer Form an die Sächsische Schweiz erinnern. Sie gelten als eine natürlich gewachsene Miniaturausgabe dieser Region und sind wirklich sehr klein, aber imposant.

    Weiter ging es dann über Peickwitz und an das Südufer des Senftenberger Sees. Dort war die Ruhe passé, der See ist touristisch erschlossen und am südlichen Ende bestens mit Badestränden, Zeltplätzen und Familien-Camps ausgestattet. Es gibt wieder einen Aussichtsturm (mit bemerkenswerter Aussicht) und diverse Möglichkeiten zur Einkehr. Wir ließen es gemütlich angehen, ein Käffchen hier, ein Eis dort, und die Picknickdecke war ja auch dabei. Genussradeln – Sie wissen schon …

    Von Großkoschen sind wir dann durch den Wald nach Hosena zurück und am Ende eine entspannte Runde von knapp 28 Kilometern gefahren. Bei Interesse: Die detaillierte Route findet sich hier.