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Onkel Hassans wundersame Wiederauferstehung

Ich habe gelesen: „Onkel Hassans wundersame Wiederauferstehung in einem alten Mercedes“ von Hajar Taddigs.

Kreuzberg, im Sommer 1984. Familie Özer tritt ihre alljährliche, kräftezehrende Reise in die Türkei an. Zu allem Ungemach hat sich in diesem Jahr auch noch der mürrische und allseits unbeliebte Onkel Hassan als Mitfahrer angekündigt, der jedoch – für alle überraschend – kurz nach dem Grenzübertritt in die DDR das Zeitliche segnet.

Das Unglück geschieht zu einem unpassenden Zeitpunkt, denn wer zu fünft in die DDR einreist, sollte auch zu fünft wieder ausreisen. Und Familie Özer sitzt die Zeit im Nacken, schließlich wird sie zu einer Hochzeit in der Türkei erwartet. Kurzerhand beschließen sie, den verstorbenen Onkel durch Walther Escheck, einen systemkritischen Arbeiter mit Fluchtgedanken, zu ersetzen. Verkleidet als Onkel Hassan soll dieser aus der DDR geschleust werden …

Hajar Taddigs hat mit ihrem Debütroman ein ausgesprochen lustiges Buch geliefert. Zu all dem Klamauk um die turbulente Reise werden die wesentlichen Themen (sprich das Leben und Flüchten aus der DDR, das Dasein türkischer Gastarbeiter im damaligen Westberlin sowie das unverhoffte Aufeinanderprallen dieser verschiedenen Kulturen) auf unterhaltsame Art und Weise geschildert.

Im Fazit ein kluger und witziger Roman, dessen Lektüre mich köstlich amüsiert hat.


Hajar Taddigs
Onkel Hassans wundersame Wiederauferstehung in einem alten Mercedes

1. Auflage, 2018
Paperback, Klappenbroschur, 352 Seiten
Blanvalet
ISBN: 978-3-7645-0629-2
€ 15,00

Erschienen am 25. Oktober 2018

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