Eine kleine Runde bei Glashütte. Das Müglitztal also, mal wieder. Mit Kaiserwetter zum Feiertag, alles herzallerliebst. Startpunkt war der Parkplatz am Ende der Hauptstraße, linker Hand und frei wie Freibier. Gegenüber der Kirche, zwischen zwei Häusern, führt dann ein Weg den Hang hinauf. Im Wald finden sich Relikte des Bergbaus, einige Stolleneingänge und Pingen bitten um Beachtung.
Erster Höhepunkt war die Kalkhöhe (501 m) – am Waldrand kann man rasten und sich an einem ausgesprochen schönen Ausblick erfreuen. Weiter ging es zur markant platzierten und als Naturdenkmal ausgewiesenen Cunnersdorfer Linde. Dort kreuzen sich die Wege, eine Bank lädt zum Verweilen ein und ein Schild gibt den Erklärbär für das Warum und Weshalb.
Anno 1776 hat der damalige Erb- und Lehnrichter des Erbgerichtes J. Gottlieb Hoym seine Ehefrau ermordet und wurde daraufhin als Strafe enthauptet. An der Stelle, wo man ihn begrub, pflanzte man jenen Baum, um an die Freveltat zu erinnern. Im Volksmund wird der Baum „Die Ruhe“ genannt. Hier ruht der Sünder.
„Tragödie von Cunnersdorf“
So weit, so gut, so gruzelig.
Ich blieb auf der Kleinen Straße und spazierte gen Norden. Nahe den ersten Häusern von Cunnersdorf zweigt rechts der Weg zur Teufelskanzel ab. Er führt, malerisch zwischen den Feldern verlaufend, an den bewaldeten Westhang des Müglitztals. Die Kanzel ist ausgewiesen und schnell erreicht, der Ausblick wird zu Recht gelobt.
Der Teufelskanzel folgten zwei weitere, lohnenswerte Aussichtspunkte am Hang: der Pilz und die Bastei. Von der letzteren führt dann der Weg, immer schön an der Hangkante, hinunter zum totgepflasterten, grauen Marktplatz von Glashütte. Der eingangs erwähnte Parkplatz ist letztlich schnell erlaufen.
Im Fazit ist diese eine der schönsten kleinen Runden nahebei. Sie ist keine neun Kilometer lang, weiß aber, ob ihrer Kurzweil, dem offenen Land und der genannten Aussichtspunkte, zur Gänze zu gefallen.
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