Die Wolfsschlucht, das Polenztal, Rathen und zurück zum Hockstein. Im Prinzip ist das eine dieser ganz klassischen Runden im Elbsandstein. Alles ist bekannt, man läuft zumeist auf breiten, bequemen Wegen, gähnt müde und entdeckt partout nichts Spektakuläres, weil alles schon hundertmal gesehen … Egal. Wir waren lange nicht dort. Zudem bin ich nach wie vor der Meinung, dass diese Klassiker ab und an und immer wieder gegangen werden müssen. Um halt zu schauen, ob alles seine Ordnung hat, wie das überhaupt jetzt dort ausschaut und was weiß denn ich. Denken Sie sich bitte irgendeinen Grund … So groß ist dieses kleine, wunderschöne Gebirge ja nun auch wieder nicht.
Den Hockstein, mit seinem Blick gen Hohnstein, und den Abstieg durch die Wolfsschlucht finde ich ja nach wie vor spannend (gemeinsam mit 36 anderen Menschen). Wir liefen dann weiter durch das Polenztal, das sich uns wie gewohnt, wildromantisch und wunderschön wie immer, präsentierte. Hach! Und die Menge verteilte sich, Gott sei’s gedankt, die Welt war für einen Moment in Ordnung.
Die kauzige Waltersdorfer Mühle blieb diesmal außen vor (weil keine Lust auf seltsame Menschen, ich war unlängst auf dem Marktplatz zu Pirna und habe die Schnauze voll von Schwurbelnazis, blau-braunen Pöblern und Verschwörungswürsten). Wir liefen nach Rathen, machten eine sinnfreie Kehre über dem Amselgrund, glotzten auf die Paddelheinze auf dem Amselsee und liefen dann, gemeinsam mit gefühlt 785 anderen Menschen, zurück zum Hockstein.
Die Runde geht so, knappe 13 Kilometer, und ist unter der Woche bestimmt nett. Leider habe ich nicht an den verflixten Brückentag gedacht (ich habe diesen Angestellten-Stadtmenschen-Lifestyle-Kalender-Bullshit einfach nicht auf dem Schirm, da ich nie damit gearbeitet habe). Und so war es ein kleiner Vorgeschmack auf das, was kommt, wenn das Volk in diesem Sommer auf die eigene Scholle verwiesen wird. Ich musste kurz an die Pandemie-bedingten Ausgangsbeschränkungen denken …
Mit Wohlgefallen.
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