Im Ganzen sind es 4 109 Pfeifen. Die Contraposaune ist mit stolzen 9,23 Metern die Größte. Die kleinste Pfeife misst gerade einmal einen Zentimeter. Das Instrument wiegt über 20 Tonnen – bei einer Breite von fast 15 Metern, einer Tiefe von 3,3 Metern und einer Höhe von 8,5 Metern. Im Prospekt sind nur 223 Pfeifen zu sehen – deren Größte heißt Prinzipal und ist 6,73 Meter hoch.
Der Dresdner Kulturpalast hat unlängst eine neue Konzerthausorgel in Dienst gestellt, am 08. September fand das Einweihungskonzert statt. Die Kosten für das Instrument der Firma Eule Orgelbau GmbH Bautzen (Eule) beliefen sich auf etwa 1,45 Millionen Euro, welche zum Großteil durch den Förderverein der Philharmonie bereitgestellt wurden (Spendengelder), die Stadt Dresden legte dann noch 300 000 Euro dazu.
So weit die Fakten. Im Rahmen des Dresdner Orgelzyklus hatten wir gestern endlich die Gelegenheit, der Kulturpalast-Orgel zu lauschen und dazu den neuen Konzertsaal in Augenschein zu nehmen. Der gefiel uns auf Anhieb: freundliche Farben und Kontraste, die großzügig gestalteten, terrassenförmig angeordneten Stuhlreihen und das metallische Blau des Orgelprospektes fügen sich als Konstrukte gut ineinander. Und der Klang der Orgel füllt den Raum auf angenehmste Weise – wir saßen weit vorne im Parkett und hörten jeden Ton des Spiels.
Zum Konzert spielte Frauenkirchenorganist Samuel Kummer auf. Maurice Duruflé (1902-1986), Präludium, Adagio und variierter Choral über das Thema „Veni Creator“ op. 4 (1930) und Franz Liszt (1811-1886), Fantasie und Fuge über den Choral „Ad nos, ad salutarem undam“ aus „Der Prophet“ von Giacomo Meyerbeer (1850) standen als Programm. Dazu ein wenig Improvisation und als Zugabe ein Stück aus Samuel Kummers eigener Feder.
Im Fazit gefiel mir der Liszt im dritten Teil ganz außerordentlich. Organist Kummer hatte sich warm gespielt und zog alle Register – für uns ein Musikgenuss der Extraklasse, der zu Recht mit viel Applaus bedacht wurde.
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