Wenn wir einmal vor Ort und beim aktuellen Baugeschehen sind … Auch die Tage der Turmgut-Scheune in Pirna-Copitz sind nun gezählt. Auf seiner letzten Sitzung gab der Pirnaer Stadtrat 137 000 Euro für den Abbruch der alten Scheune mit dem markanten Türmchen auf dem Dach frei.
Der Eigentümer, in diesem Fall die Städtische Wohnungsgesellschaft Pirna (WGP, ein hundertprozentiges Tochterunternehmen der Stadt), möchte das Gebäude an der Dammstraße zurückbauen, um Stellplätze für die künftigen Mieter eines naheliegenden, unter Denkmalschutz stehenden und in Bälde sanierten Mietshauses zu schaffen. Die Bemühungen, die leider nicht auf ebendieser Liste des Denkmalschutzes stehenden Scheune vor dem Abriss zu bewahren, sind allesamt gescheitert. Alleine könne die WGP eine Sanierung des maroden Baus nicht stemmen, und seitens privater Investoren lagen und lägen keinerlei Interessen oder Pläne vor.
Bedauerlich ist der nun kommende Abriss der ohne Zweifel „das Ortsbild prägenden“ Turmgut-Scheune allemal, ist sie doch das letzte bauliche Zeugnis „des ehemaligen Turmgutes in Copitz, ganz nahe des ebenfalls turmgeschmückten Copitzer Rathauses, das ein wenig jünger ist“ – wie es im Anschreiben des Kuratoriums Altstadt Pirna e.V. an die Stadtspitze heißt. Der Verein setzte sich vehement für den Erhalt der alten Bausubstanz ein und kritisiert zu Recht die Entscheidung zugunsten der – mit Blick auf die zugesagten 137 000 Euro – „kostspieligsten PKW-Stellplätze von Pirna bzw. Copitz“.
Ich stimme dem zu und habe für diese neuerliche, wiederum zu Gunsten profaner Notwendigkeiten* gefallene Entscheidung, kein Verständnis. (alles via)
* mit Bezug auf den Abriss des historischen (und einst von Canaletto gemalten) Vorstadthauses Breite Straße 10, welches anno 2014 der breiteren Zufahrt zu einem neuen Discounter weichen musste.
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