Fatih Akin („Gegen die Wand“, „Auf der anderen Seite“) hat mit „Tschick“ den gleichnamigen Bestseller von Wolfgang Herrndorf verfilmt. Sie erinnern sich vielleicht – diese kongeniale Geschichte zweier jugendlicher Außenseiter aus Berlin, die sich zu Beginn der Sommerferien quer durch den wilden Osten in Richtung Walachei auf dem Weg machen. Im gestohlenen Lada fahren sie durch ein fremdes, vertrautes Land und erfahren seltsame, (für uns Zuschauer großartige) trostvolle Begegnungen.
Es ging ums Anderssein. Und das ist der Punkt, der mich auch an dem Roman interessiert hat. Die Moral des Films ist, dass es okay ist, anders zu sein.
Fatih Akin
Es ist meines Erachtens ganz hervorragend gelungen, das Anliegen des Buches auf die Leinwand zu übertragen (das Drehbuch schrieb Lars Hubrich, ein Freund und Vertrauter des 2013 verstorbenen Autors). Der Film ist keine Eins-zu-eins-Kopie der Vorlage, enthält aber alle wesentlichen Elemente – die Grundstimmung und das Lebensgefühl wurden exakt getroffen. Und die Dramaturgie stimmt, die Handlung wurde elegant gerafft und mittels diverser Action-Elemente gekonnt und temporeich vorangetrieben. Auch den Darstellern gebührt Lob und Anerkennung, allen voran den Protagonisten Tristan Göbel und Anand Batbileg – Fatih Akin bewies einmal mehr ein glückliches Händchen bei der Besetzung seiner Figuren.
„Tschick“ ist ein kurzweiliges, aber auch feinsinniges Roadmovie geworden und im Ganzen keine leichte Kost. Im Fazit ist es jedoch ein wunderbarer Film, der für Erwachsene und Jugendliche gleichermaßen anzuschauen lohnt.
Verweis: Tschick (offizielle Filmwebsite).
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