Tim und sein ehemaliger Klassenkamerad Bullwinkel teilen gemeinsam ein trauriges Schicksal – sie haben kein Glück bei den Frauen und sie hatten noch niemals Sex. Auf einer Party begegnen sie zwei Stewardessen, die Interesse an exotischen Drogen bekunden. Und an eben jenen Männern, die diesen Stoff anbieten. Tim und Bullwinkel wittern ihre Chance – der lang ersehnte, erste Sexualkontakt scheint zum Greifen nahe. Sie recherchieren und finden heraus, dass die beste Droge der Welt der Urin von einem Elch ist, der psychogene Pilze gefressen hat. Voller Hoffnung machen sie sich auf den Weg nach Finnland, um an den Zaubersaft zu kommen …
Ich bin nach der Lektüre des Romans ein wenig hin- und hergerissen, denn die Hoffnung auf ein besonders skurriles Roadmovie hat sich nur teilweise erfüllt. Die Story an sich ist durchaus witzig und unterhaltsam, verliert aber schnell durch ihren etwas seltsamen, betont jugendlichem Humor und der Menge an vulgärem Vokabular. Der Fokus auf die ständigen und ausführlichen Sextalks (missglückte sexuelle Erlebnisse und Phantasien) nervt zum Teil so extrem, dass ich das Buch nur in Etappen lesen konnte. Was dann wiederum gut gelang und auch den einen oder anderen Lacher erzeugte, denn Wortwitz und überraschende Wendungen hat der (immer kurzweilig und flüssig zu lesende) Text durchaus zu bieten.
So weit, so gut und so schlecht also auch. „Die Kunst, Elch-Urin frisch zu halten“ ist der Debütroman des bekannten Drehbuch- und Comicautors Rochus Hahn. Ich könnte mir durchaus eine Verfilmung dieses ziemlich schrägen Abenteuers vorstellen, die bei einem jüngeren Publikum wohl gut ankommen dürfte …
Letztlich und im Fazit ordne ich das Buch als leichte Sommerlektüre ein, die sich an eine Zielgruppe richtet, die nicht die meine ist.
Rochus Hahn
Die Kunst, Elch-Urin frisch zu halten
Roman
2016, Originalausgabe (erschienen am 15. August 2016).
Taschenbuch, Broschur, 448 Seiten.
Goldmann
ISBN: 978-3-442-48449-2
€ 9,99 [D] | € 10,30 [A] | CHF 13,90* (* empf. VK-Preis)
Danke für das Rezensionsexemplar – an den Verlag und Catherine Knauf von Literaturtest.
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