Ich habe gelesen: „Wodka ist immer koscher“ von Küf Kaufmann.

Im vergangenen November fand sich der Autor in Pirna zu einer Lesung ein – ich erwähnte das hier kurz und hatte dann auch das ausgesprochene Vergnügen, der Veranstaltung beizuwohnen. Allerdings habe ich es jetzt erst geschafft, sein Buch auch zu lesen.

Küf Kaufmann, geboren 1947 im russischen Marx, lebt seit 1990 in Deutschland und ist heute als Schauspieler, Kabarettist und Regisseur allgemein bekannt. Er ist Vorsitzender der Israelitischen Religionsgemeinde zu Leipzig und Mitglied des Zentralrats der Juden in Deutschland (Wikipedia).

In seinem autobiografisch geprägten Roman „Wodka ist immer koscher“ schreibt Küf Kaufmann vom Alltag der längst vergangenen Sowjetunion. Schon klar, dass dabei der Wodka – als russisches Nationalgetränk – eine nicht unwesentliche Rolle spielt. Stepan, ein Hofwart mit Walrossschnurrbart und steter Wodkafahne, Ludmila, die handfest agierende Sängerin am Revue-Theater oder Oleg, der überaus clever agierende Ganove im roten Sakko – in 30 kurzweiligen, mitunter sehr skurrilen Episoden erfahren wir so einiges von dem, was die russische Seele an sich wohl ausmacht. Dabei kann der Autor aus einem reichhaltigen Fundus an Erfahrungen schöpfen, war er doch (neben anderem) etwa als Nachtwächter im Speisewagen des Zuges Leningrad-Warschau/ Warschau-Leningrad und später lange Jahre am Leningrader Revue-Theater beschäftigt.

Im Fazit ist „Wodka ist immer koscher“ eine lesenswerte „Russland-Lektüre“, geprägt von klugem Witz und geschrieben von einem, der es wissen muss.