Die gestrige Wanderung begann in Breitenau im Osterzgebirge. Der mensch stellte das Auto an der Kirche ab, schnürte die Wanderstiefel und lief auch gleich los, in südöstlicher Richtung und immer schön auf der Landstraße, die gleich rechts aus dem Dorf hinaus führt. Alsbald eröffnen sich weite Blicke über das Land, und der Sattelberg (Spičák), der Höhepunkt dieser Runde, grüßt schon aus der Ferne.
Linker Hand ist ein Funkmast zu sehen. Die Route verlässt nun die Straße und führt weiter über den dort mündenden Feldweg, zunächst im offenen Gelände, dann im Wald und immer schön hinab zum Oberlauf des Gottleubatales (Oelsengrund).
Dort angelangt gilt es dem Hauptweg und dem Lauf des Baches hinauf zu folgen, der nun Fischbach (Rybný potok) heißt und einer der Quellflüsse der Gottleuba ist. Wenn links eine marode Brücke und zwei größere Gebäude auftauchen (siehe Foto), ist die deutsch/tschechische Grenze erreicht. Trotz intensiver Recherche ist es mir nicht gelungen, etwas über die Geschichte dieser Häuser am Alten Schönwalder Weg zu erfahren – wer Genaueres weiß, darf gerne kommentieren.
Nächster Höhepunkt dieser Runde ist die kleine Peter-Paul-Kapelle am Wegesrand. Äußerlich wohl anzusehen, im Innern eher karg und nüchtern. Zudem weißt ein Schild im Inneren sie als Thomas-Kapelle aus und die Verwirrung ist perfekt – ja wie denn nun: Peter Paul oder schlicht Thomas? Über diesem Ärgernis verlor mein Tippgeber wohl offensichtlich die Nerven, knüllte seinen Hut, raufte sich den Bart und lief nach einer zackigen 180 Grad-Wendung schnurstracks nach Deutschland zurück? So oder so ähnlich wird es wohl gewesen sein und ja, ich bin diese Runde zum Großteil auf den Spuren eines wohlbekannten, bloggenden Heimatforschers aus Dresden gelaufen, Stammleser*innen werden ihn kennen (und komoot kennt ihn auch). 🙂
Wie auch immer, ich wollte mehr und lief weiter bis zum Sattelberg (Spičák), der gute drei Kilometer weiter über der Landschaft thront. Einfach dem Weg folgend, zweimal unter der A17 hindurch und diverse Höhenmeter später stand ich am Gipfelkreuz desselben und genoss den Sonnenschein. Es galt zu rasten und tatsächlich traf ich hier erstmals am gestrigen Tag auf andere Menschen, ein Pärchen, dass ebenfalls schnaufend und schwitzend den Gipfel erklommen hatte.
Der Abstieg erfolgte in weitem Bogen und führte mich letztlich, über uralte, kaum noch auszumachende Feldwege, direkt zurück zur schon erwähnten Grenzstation mit der Brücke und den zwei Gebäuden, die ihre Vergangenheit beharrlich verschweigen.
Oberhalb derselben steht übrigens eine weitere, jedoch ruinöse und somit als romantisch empfundene, gleichwohl namenlose, alte Kapelle. Zuerst über die Alte Schönwalder Straße, später die Alte Dresden-Teplitzer Poststrasse gelangte ich letztlich zum Ausgangsort in Breitenau zurück. Hinter mir lag eine spannende und kurzweilige Wanderung, die im Detail und wie gehabt bei komoot zu finden ist.
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