Zwischen Utopie und Dystopie

Die britische Künstlerin Suzanne Treister skizziert im Gespräch mit Christian Conradi eine sehr düstere, wenig hoffnungsfrohe Zukunft, in der ein hochautomatisierter, digitaler Turbokapitalismus herrscht.

Um wirklich irgendwelche ernsthaften Veränderungen in der Welt anzustoßen, musst du die menschliche Natur ändern. Und das ist bisher noch niemandem gelungen. Die Menschen sind Tiere. Sie sind gierig, eifersüchtig. Sie sind wütend und voller Hormone, die durch ihre Körper rauschen. Sie lieben es anderen Menschen Leid zuzufügen. Wir sind nicht diese netten Wesen. Wir können gute Gedanken haben, einige von uns zumindest. Wer ein schönes Leben hat, muss nicht schrecklich sein. Wer ein schreckliches Leben hat, wird wahrscheinlich wütend sein und jemanden töten wollen. Menschen wollen keine utopische Gesellschaft. Wenn Sie Leuten auf der Straße eine utopische Gesellschaft beschreiben, dann wollen sie die nicht.

Ich finde, sie bringt das Szenario ganz gut auf den Punkt, und stimme schweren Herzens zu – angesichts des täglich zunehmenden Wahnsinns auf diesem, unseren Erdenrund. Zum Nachhören bitte hier entlang (ca. ab 44:45).

PS: der mensch hört generell keine Podcasts, aber seit Jahren Breitband (die Ausnahme bestätigt die Regel). Gelegentliches Reinhören lohnt sich.