Der Fuchsteich, der Taubenteich und die Christianenburg waren die Etappenziele meiner schönen und ruhigen Runde am Mittwoch. Als unverhofft interessante Höhepunkte kamen ein neu errichtetes Biwak und eine Trekkinghütte dazu.
Der Wanderparkplatz an den Zollhäusern in Rosenthal (Tageskarte drei Euro) ist der ideale Ausgangspunkt dieser Wanderung. Dann einfach mit dem blauen Strich Richtung Schneeberg gehen. Alsbald taucht man in den Wald ein, läuft bis zur nächsten Kreuzung und wendet sich nach links. Die Fuchsbachstraße ist schön zu laufen und führt uns bis zum Fuchsteich.
Gelegentlich wagt sich die Sonne hervor, der Hochnebel verzieht sich und der mensch kann sich seiner Jacke entledigen. Am vor Jahren generalsanierten Fuchsteich (ein alter Flößerteich) lässt es sich gut rasten. Auf der Staumauer laden Bank und Tisch zum Verweilen ein, und insbesondere in den Morgen- oder Abendstunden bietet der Teich ein interessantes Szenario.
Um die Mittagsstunde war das am Mittwoch eher nicht so und ich lief schnell weiter. Es galt, die Staumauer zu überschreiten und dem Pfad bergan zu folgen – die Grenze nach Tschechien ist dann schnell erreicht und überschritten. Der Weg wird schmaler und nass, ist aber nicht zu verfehlen. Zehn Minuten später kommt man an einem breiten Forstweg heraus, dem ich nach links folge. An der nächsten Gabelung bitte rechts gehen und dann der Fahrstraße folgen, die direkt hinauf zur Christianenburg führt.
Bei der Christianenburg handelt es sich mitnichten um eine Burg, sondern um einen ordentlich sanierten Hotel-und Gaststättenkomplex. Die Einkehr lohnt unbedingt, da sich das Ambiente von den üblichen Restaurationen im böhmischen Grenzgebiet doch deutlich abhebt. Die Wirtsleute fühlen sich der „gehobenen“ Küche verpflichtet, was sich in der Qualität der Speisen und natürlich auch im Preis derselben niederschlägt. Für meine erstklassig angerichteten Spätzle mit Huhn und Blattspinat und einem Fassbier galt es 9,30 Euro zu entrichten – ein für das Böhmische ungewohnter Preis, der hierzulande jedoch sicher das Doppelte betragen dürfte. Wissta Bescheid.
Im Anschluss an die Einkehr führte mein Weg rechts am Holzschuppen des Anwesens vorbei. An der folgenden Gabelung links halten und dann genau an der Grenze entlanglaufen. Nach einer kleinen Schonung dem Pfad nach links folgen – schon nach 50 Metern gelangt man – nun wieder auf deutscher Seite – zum Hauptweg (gelber Strich), der uns (rechts) hinunter zum Taubenteich bringt.
An diesem findet sich (neben einem Rastplatz mit Feuerstelle) eine nigelnagelneue Biwakhütte. Ein eigenwilliges Bauwerk, aber sehr praktisch und hochinteressant. Das ungewöhnliche Möbelstück (transportabel, umweltfreundlich und wartungsarm) wurde auf dem Campus der TU Dresden entworfen und gebaut und kann bis zu vier Personen aufnehmen. Ein großartiges und lobenswertes Konzept, das so (dankenswerter Weise) erst kürzlich vom Sachsenforst realisiert wurde.
Nach ausführlicher Begutachtung desselben wende ich mich vom Taubenteich aus nach links. Der Weg führt ins Tal hinab zum Mittleren Hühnerbergweg, dem ich wiederum nach links und nun für ein geraumes Weilchen folge – bis zur Trekkinghütte „Willys Ruh‘“, einer neu geschaffenen Übernachtungsmöglichkeit für Langstreckenwanderer. Diese und zwei weitere Hütten sind, ebenso wie die Biwakschachtel am Taubenteich, Teil des neuen Trekkingpfades, an dem der Sachsenforst derzeit arbeitet. Der neue Forststeig ist als 100km langer, grenzüberschreitender Wanderweg gedacht, der den Nationalpark entlasten und Wanderer in die linkselbischen Gebiete locken soll. Meines Erachtens auch eine sehr schöne und lobenswerte Idee. Die Hütten stehen den Sommer über offen, wer dort übernachten will braucht jedoch ein Hüttenticket. Bei Interesse: hier finden sich alle Informationen dazu.
So weit, so gut. Mein weiterer Weg führte mich bis zum oberen Teil des Fuchsbaches, an der kleinen und unscheinbaren Flößerbrücke vorbei, dann links den Forstweg hinauf bis zur Alten Tetschener Straße, die rechts bergauf führt. Auf dieser gelangt man schließlich zum Waldrand und dann wieder nach Rosenthal hinunter – zum Ausgangsort ist es dann nicht mehr weit.
Fazit: eine ausgedehnte Runde im Hinterland der Sächsischen Schweiz, die Ausdauer erfordert. Keine spektakulären Gipfel, keine Aussichten, dafür viel Wald und endlose, einsame Wege (ich habe keine Menschenseele getroffen). Genau das macht aber den Reiz aus.
Wegstrecke: 15,4 km.
Zeitdauer: 2 Stunden und 38 Minuten (reine Gehzeit).
Empfohlene Einkehr: die Jagdresidenz Christianenburg.
Vorlage: Flößerbrücke. Ich bin die Runde exakt nach der sehr guten Vorlage gegangen. Danke dafür.
Wer es ganz genau wissen möchte: ich habe die Runde aufgezeichnet. Wegen der Statistik und so, Sie wissen schon.
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