Als Wüstung werden aufgegebene Siedlungen bezeichnet, an die nur noch Urkunden, Flurnamen, Reste im Boden, Ruinen oder örtliche mündliche Überlieferungen erinnern. Hinterdittersbach (Zadní Jetřichovice), früher ein Ortsteil von Dittersbach (Jetřichovice), ist eine solche Wüstung.
Sie entstand um 1800 herum und umfasste zu Beginn des 20. Jahrhunderts acht Häuser, von denen die Mehrzahl (neben zwei Forsthäusern) als Wirtshäuser dienten. Die Mini-Ortschaft wurde an einem alten Handelsweg errichtet (Böhmerstraße), der dort die Kirnitzsch quert. Heute finden sich nur noch einige Grundmauern, Reste der Kellergeschosse und ein Kastanienhain vor Ort. In einem Schauer künden zweisprachige Infotafeln von der Geschichte der einstigen Ansiedlung.
Der Flecken war das Ziel meiner Wanderung am dienstfreien Dienstag (neben dem Weg an sich). Ich war lange nicht dort, und die Hintere Sächsische Schweiz ist vielleicht nicht mehr ganz so überlaufen, jetzt, wo die ersten Blätter fallen – das war der Gedanke. Also lief ich eine nette kleine Runde bei Hinterhermsdorf.
Start- und Zielpunkt war der Parkplatz an der Buchenparkhalle. Ich lief erst den Hohweg und dann weiter Richtung Rabensteine bis hinunter ins Kirtnitzschtal. Dort kurz nach links und über die Brücke ins Böhmische – die oben erwähnte und auch ausgewiesene Wüstung ist unübersehbar, zudem treffen sich dort mehrere Wanderwege. Nach der Betrachtung derselben ging es zurück nach Deutschland, um dem Lauf des Flusses ein Stück zu folgen. Letztlich bin ich über die Lindigtstraße zur Buchenparkhalle zurückgelaufen (Komoot).
Die Runde verläuft auf überwiegend ruhigen Wegen. Getümmel gab es erwartungsgemäß am Ausgangsort und auch das Kirnitzschtal war gut besucht. Dazwischen war zu meiner Freude niemand zu sehen, kein Mensch weit und breit. Als für mich einzig neuer Weg gefiel mir der schön zu laufende Rabensteinweg – mit seinen drei oder vier Aussichtspunkten – ausgesprochen gut.
Als Vorlage diente die hier beschriebene Tour.
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