Dieses Kreuz also, das einsame und mir bis gestern unbekannte Kreuz, über dem der Jägersmann thront. Gevatter Baum, seines Zeichens Blognachbar und engagierter Heimatforscher, hat es vor Wochenfrist erlaufen und gefunden. Ich studierte die Tour und bemerkte neue, noch unbekannte Wege in der schon oft besuchten Landschaft. Der Sache musste auf den Grund gegangen werden – gestern begab ich mich vor Ort und folgte seinen Spuren.

Startpunkt war die Postsäule an der Landstraße zwischen Liebenau und Fürstenwalde. Nach ein paar Schritten auf der kaum befahrenen Straße lief ich gen Norden in den Harthewald hinein und folgte der Alten Dresden-Teplitzer Poststraße für etwa zwei Kilometer. Dann galt es sich rechts zu halten (Alte Schönwald Straße) Richtung Autobahn. Ich querte die grüne Grenze und kam alsbald ins Tal der Gottleuba. Rechts führt dann, immer auf tschechischem Gebiet bleibend, ein Feldweg den Hang hinauf. Mit einem kleinen Abstecher kommt man dann (komoot) übers Feld zu einer kleinen Baumgruppe (Lärchen), in welcher sich das unbekannte Kreuz unter einem Hochsitz verbirgt.

Zur Herkunft und Bedeutung des Kreuzes kann ich nichts sagen. Auch der Experte wiegt ratlos das Haupt – somit bleibt die Geschichte des Denkmals – einstweilen – im Dunkeln. Ich schaute mich noch ein wenig um (es ist ein gefälliger Ort mit schöner Sicht zum Sattelberg) und lief dann wieder hinunter ins Tal. Mein Rückweg führte, stetig ansteigend und etwas Ausdauer brauchend, über den Kaiser-Franz-Joseph-Weg zur besagten Postsäule an der Landstraße zurück.

Was bemerkenswert war: die Ruhe und die Einsamkeit auf den alten Wegen in Feld und Flur – mir ist niemand begegnet. Der Sonnenschein und die milden Temperaturen. Das gut ausgewiesene Wegenetz. Und der frische Wind im offenen Land. Leider unvermeidbar: das Getöse der (auch von mir genutzten) Autobahn – ich lief gleich viermal unter ihr hindurch.

Wer also meint, etwas zur Aufklärung der Bedeutung des Kreuzes sagen zu können: Wir sind ganz Ohr.