Wir haben Dezember, das Weihnachtsfest steht unmittelbar bevor. Da kann man schon mal nach Seiffen fahren, ins sogenannte Spielzeugdorf, und den Männelmachern bei ihrer Arbeit über die Schultern schauen. Soll heißen: die Gemeinde im Erzgebirge ist bekannt für ihre Spielzeugmacher und deren Schauwerkstätten. Der Besuch lohnt unbedingt, in diesen Tagen am besten unter der Woche, denn an den Wochenenden wird es voll.
Wir haben uns zuerst die Seiffener Kirche angeschaut, das einst in Anlehnung an die Dresdner Frauenkirche errichtete Gotteshaus von draußen und drinnen gründlich betrachtet und sind dann wohlfeil durch den Ort spaziert, um die verschiedenen Manufakturen in Augenschein zu nehmen.
Unser klarer Favorit, soviel sei gesagt, ist im Fazit die Firma Wendt & Kühn. Die hochwertige Ausarbeitung und die liebevolle Bemalung der Figuren scheint uns unübertroffen. Aber gut, das alles ist Geschmackssache und die Auswahl vor Ort ist groß – der Ort hat weit über 100 Schauwerkstätten und private Handwerksbetriebe aufzuweisen, in denen emsig gedrechselt, geleimt und gehobelt wird. Und das sollte man sich wirklich einmal genauer anschauen, der Besuch solch einer Schauwerkstatt (gegen einen geringen Obulus) sei hiermit nachdrücklich empfohlen.
Wir brauchten eine Pause und besuchten den nahe bei Seiffen gelegenen Schwartenberg, der mit seinen 787,4 m ü. NHN einer der höchsten Berge im Osterzgebirge ist. Bei guter Sicht hat man von dort einen schönen Ausblick auf die Umgebung. Diese war gestern nicht gegeben, der Gipfel lag in den Wolken. Dafür bot sich uns eine bizarre und wunderschöne Winterwelt, die ihren ganz eigenen Reiz hatte.
Hernach kehrten wir noch einmal in den Ort zurück, wärmten uns an einer Tasse Glühwein und besuchten das Erzgebirgische Spielzeugmuseum, ein international anerkanntes Spezial- und Fachmuseum für erzgebirgisches Spielzeug und die erzgebirgische Volkskunst an sich. Der Besuch desselben lohnt unbedingt, denn insbesondere die Sammlung des für die Gegend typischen Miniaturspielzeugs ist einmalig und eindrucksvoll. Etwa anderthalb Stunden solltet ihr schon dafür einplanen. Dann war es genug, es zog uns heimwärts.
Noch ein Protipp: kurz vor Sayda, aus Seiffen kommend, findet sich rechter Hand im Wald der Gasthof Kleines Vorwerk. Dort lässt sich bei Bedarf ganz vortrefflich speisen, die Karte weiß mit diversen Köstlichkeiten zu gefallen.
Zu guter Letzt möchte ich euch und Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, mit diesem Gruß vom winterlichen Gipfel des Schwartenberges frohe und besinnliche Weihnachtsfeiertage wünschen. Habt eine gute Zeit, wir lesen uns.
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