Rappelsnut

Wandern, Punkrock und der ganze Rest dazu

Wolfsberg, Eulenhöhle und Wolfsbachtal

Wir fuhren nach Wolfsberg (Vlčí hora), stellten das Auto dort an der Wiese hinter der Kirche ab. Und zogen die Jacken über, denn es blies ein heftiger Sturmwind. Ein Pfad führt über die Wiese, an drei Häusern vorbei. Damit sind wir bereits auf dem Wanderweg (grüner Schrägstrich) zum Wolfsberg (Vlčí hora), der von überall zu sehen und auch Namensgeber für den Ort – inmitten des Schluckenauer Zipfels – ist.

Der Turm auf dem Wolfsberg

Den Basalt-Gipfel (581 m) krönt eine ehemalige Bergbaude mit einem Aussichtsturm. Bei guter Sicht sieht man bis ins Lausitzer Gebirge hinüber … Gestern war dem nicht so (nur Dunst). Im Turm wird Eintritt kassiert (pro Nase 20 CZK). Wir steigen auf der anderen Seite wieder hinab, folgen dann dem Weg Richtung Zeidler (Brtniky, roter Strich). Schwatzen und achten nicht so recht auf den Weg, denn plötzlich stehen wir schon an der Landstraße. Eigentlich war die Höhe zur Rechten, der Kreuzberg, das Ziel. Also über die Wiese und den Berg von der Flanke ersteigen … Oben steht eine Kapelle, die Stelen auf dem Kreuzweg sind ebenfalls frisch saniert.

Wir folgen diesem hinunter in den Ort. Und wenden uns auf der Straße nach rechts – zum Zwecke der Einkehr (ca. 150m). Das Süppchen war sehr gut, das Bier frisch gezapft. Weiter ging es dann Richtung Hauptstraße und gleich wieder links, zur anderen Talseite hinauf. Der grüne Strich bringt uns auf die Höhe und hinein in den Wald. Das einstige Jagdschloss Sternberg ist das nächste Ziel – leider stehen davon nur noch ein paar verlotterte Wirtschaftsgebäude. Immerhin gibt es eine Info-Tafel zur Geschichte des früheren Kleinods.

Weiter geht es im schönen Wald. Der heftige Wind wütet dort kaum und die Sonne scheint herzallerliebst. Die links ausgeschilderte Eulenaussicht (Soví Vyhlídka) ist eine Enttäuschung (weil zugewachsen), allerdings lohnt es sich, in das gute 50m weiter und ebenfalls links vom Hauptweg gelegene Seitental hinabzusteigen. Erst steil hinunter, dann rechts haltend gelangt man zur nicht ausgewiesenen Eulenhöhle (Soví jeskyně). Eine kleine, aber imposante und vor allem finstere Felssturzhöhle.

Nächste Höhepunkte der Wanderung sind das Große Preußenlager (Velký pruský tábor, eine Riesenboofe) und das Zeidler Raubschloss (Brtnický hrádek, von der ehemaligen Felsenburg stehen nur noch einige Grundmauern). Beide sind ausgewiesen und mit etwas Kraxelei gut zu erreichen. Eine willkommene Abwechslung, gerade wenn man die Runde mit zerrischen Kindsköpfen laufen sollte. Auf dem Hauptweg folgt hernach ein steiler Abstieg. Im Tal angekommen halten wir uns rechts und wählen schon nach ca. 100m den gesperrten und nicht markierten Weg links. Der führt uns das wildromantische Tal des Kleinen Wolfsbaches hinauf.

Es geht nun sanft bergan bis zum Ende des Tals (der Wolfsbach führt derzeit kein Wasser), bis wir wieder auf den mit dem grünen Schrägstrich gezeichneten Hauptweg treffen. Linker Hand steigen wir aus dem Tal hinaus und haben alsbald die ersten Häuser von Wolfsberg (Vlčí hora) erreicht. Im leichten Bogen geht es wieder zur Kirche hinunter – mit schönem Blick zum Gipfel des Wolfsberges.

Am Sonntag war das alles, drüben im Böhmischen. Und es hat sich gelohnt: weite Landschaft, ruhige Wälder und freundliche Menschen. Wer es genau wissen will: die Runde wurde auch getrackt.


Web: Wir sind nach dieser lobenswerten Vorlage gelaufen, mit zwei kleinen Abweichungen. Danke dafür!

5 Antworten zu „Wolfsberg, Eulenhöhle und Wolfsbachtal“

  1. ich glaube das wäre im augenblick zu viel – nicht nur für moni, auch für mich ;-) – wobei ich drauf und dran bin meine abneigung gegen auslandsfahrten zu überwinden. zum jagdschloss sternberg (das hat schon wieder meinen forschergeist geweckt) gibt es eine ganz interessante seite.
    danke fürs mitnehmen…

    1. Lass mal, nichts muss und jeder macht es so, wie er kann. Dein Link zum Jagdschloss funzt leider nicht.

  2. menno :-( – https://bit.ly/2P2im56 — jetzt aber…
    na klar, so isses.

    1. Wunderbar und vielen Dank!

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