Der letzte Feiertag im Oktober. An diesem trifft sich alljährlich die große Gruppe. Um stundenlang zu schwatzen. Und nebenher auszuschreiten. In der Natur und mal hier und mal da. Das ist Tradition und zwar seit Jahren. Einer kümmert sich um die Route. Sprich die Anfahrt und alles andere, was wichtig ist. Eine Einkehr zum Beispiel … Sie wissen schon. Der Eine ist in jedem Oktober der selbe Mann. Weil er es kann. Und alle anderen sich dann um nichts mehr kümmern müssen.
In diesem Jahr sind wir in Tetschen (Děčín) gestartet. Am Quaderberg. Also mit der S-Bahn bis Schandau und mit dem nächsten Zug bis Tetschen. Vor dem Bahnhof sind wir dann in den Bus gestiegen. Der brachte uns bis an den Stadtrand. Nahebei steht das Krankenhaus. Unser Busfahrer (in dem wirklich sehr vollen Bus) schimpfte an jeder Haltestelle über die nur verhalten nachrückenden Fahrgäste. Alle Wartenden mitzunehmen – das ist ein Muss und ganz klar eine Frage der Ehre.
Aber gut. Zuerst galt es also den Gipfel des Quaderberges zu erklimmen. Oben steht ein Obelisk, und von der Kaiseraussicht hat es einen dollen Blick. Tetschen liegt uns zu Füßen. Das Schloss, die Brücken und das Elbtal. Von der Aussicht folgten wir dem Promenadenweg, immer mit dem roten Strich bis zur alten Elbwarte. Den Weg habe ich hier schon einmal beschrieben.
Es folgten mehrere Aussichtspunkte, darunter auch die Rosenaussicht (Růžová vyhlídka), die wohl schönste ihrer Art dort oben. Punkt 12 Uhr wurde gerastet. Die Wanderer griffen beherzt in die Rucksäcke. Um dann weiter zu laufen, immer auf dem Rosenkamm. Einen Abstecher gab es auch – zum Sonnentor (Slunečná brána). Dieses ist gut ausgewiesen, der Weg ist mit dem grünen Strich markiert. Wir verweilten ein wenig an dem Felsentor, kraxelten drum herum und schossen 187 Bilder. Ein steiler Stich führte dann wieder hinauf zum Hauptweg.
Oben an den Offenställen dann ein kurzes Verschnaufen. Und freundlich grüßen. Also jene Menschen, die schon mit uns im Zug saßen und den Weg andersrum liefen. Der Rest der Geschichte ist schnell erzählt. Mit leichtem Gefälle führte uns der Wanderweg geradewegs zum Belvedere. Dem Vernehmen nach wurde diese Aussichtsterrasse anno 1711 angelegt – sie gilt somit als die älteste im Elbsandstein. Dort gab es – neben dem Ausblick – ein schnelles Stehbier. Weil die Wirtschaft rappelvoll war. Und Durst schlimmer ist als Heimweh …
Vom Belvedere stiegen wir letztlich die Serpentinen zur Elbe hinab. Die Gierseilfähre brachte uns hinüber nach Niedergrund (Dolní Žleb). Im Wirtshaus, gleich oberhalb der Fähre, fand die Gruppe freundliche Aufnahme und Gelegenheit für Speis und Trank, um später (dann schon im Dunklen) den Zug gen Heimat zu besteigen.
Im Fazit ein gelungener Tag bei Sonnenschein und Himmelblau. Mehr darf man wohl wirklich nicht erwarten … Und wer es ganz genau wissen will: Die Wanderung wurde auch getrackt.
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