Rappelsnut

Wandern, Punkrock und der ganze Rest dazu

Von Rosenthal zum Lampertsstein

Drei Wochen nur Pendeln zwischen Kleinstadt mit Koje und Großstadt mit Job, dazu keine Zeit für gar nichts. Ein paar Stunden in der Natur waren überfällig – höchste Zeit also, unsere Schritte Richtung Elbsandstein zu lenken. Nach Möglichkeit dahin, wo sonst kaum jemand ist. Und sei es nur für ein paar Stunden.

Wir fuhren nach Rosenthal und liefen die Runde gemeinsam, welche ich vor dreieinhalb Jahren schon einmal alleine gegangen bin. In der Ortsmitte von Rosenthal, gleich am Schwimmbad, findet sich ein Parkplatz. Wir folgten der alten Tetschener Straße oberhalb des Ortes, bogen am Waldrand rechts ab und erklommen den Schleifersberg. Der bietet einen guten Blick auf den Ort und hinüber zum Hohen Schneeberg. Zumeist jedenfalls, denn gestern war dem nicht so. Die Wolken hingen tief und wir sind bereits im Regen losgelaufen. Das können wir gut, haben es ja erst unlängst eine Woche lang praktiziert.

Es folgte der Abstieg in den Gutgrund, das Feuchtgebiet der „Sieben Teiche“ und über Reichstein liefen wir hinüber zum Waldrand und weiter hinauf in den Sattel zwischen Kohlberg und Lampertsstein (der Hölllochweg). Wir gönnten uns den verhangenen Ausblick vom Kohlberg, schrieben uns in das Gipfelbuch (!) ein und liefen dann weiter zum Lampertsstein. Diesen erklommen wir auf dem Kammweg und gingen auf dem Felsrücken bis vor zur Aussicht. Ohne Regenschirm ging inzwischen gar nichts mehr, vorne kam der Regen dann tatsächlich schon waagerecht. Nach einem schnellen Rundumblick (an eine Rast war nicht zu denken) stiegen wir über die alten Holztreppen hinab und folgten der Promenade zum Ausgangspunkt am Sattel zurück. Aus dem Tal stieg dichter Nebel herauf und so ergab sich unverhofft eine besonders schöne, wahrhaft gespenstische Lichtstimmung im finsteren Busch.

Weiter ging es nun auf unmarkierten Wegen, Aufmerksamkeit war geboten. Nachdem es bis hierher nur stetig geregnet hatte, begann es jetzt wie aus Eimern zu schütten. Wir nahmen es gelassen und genossen die lobenswerte Einsamkeit – kein Städter weit und breit – das war schließlich der Plan. Vorbei an der Erlswiese ging es auf sumpfigen und verschlungenen Pfaden bergauf und bergab, bis wir wieder auf den Brandweg trafen.

Bald hatten wir den Waldrand erreicht und marschierten durch Wiesen und Felder zurück nach Rosenthal. Klitschnass bis auf die Knochen, aber frohgemut kamen wir am Automobil wieder an. Wer es ganz genau wissen möchte: ich habe die Runde aufgezeichnet. Wegen der Statistik und so, Sie wissen schon.


Fazit: eine äußerst kurzweilige Runde auf schönen und spannenden Wegen. Der Kammweg auf und die Promenade am Lampertsstein sind die ultimativen Höhepunkte.

Wegstrecke: knappe elf Kilometer.

Zeitdauer: zwei Stunden und 20 Minuten (reine Gehzeit).

Mögliche Einkehr: keine.

Literatur: diese Runde findet sich so im Wander- und Naturführer “Sächsische Schweiz Band 2” vom Berg- & Naturverlag Rölke.

7 Antworten zu „Von Rosenthal zum Lampertsstein“

  1. auf dem lampertsstein war ich als kind zuletzt ;-) – im rosenthaler schwimmbad war ich oft baden – bei regen in den steinen rumkriechen? aus dem alter bin ich raus :-)

    1. Ach was, bei Sonne kann schließlich jeder … :) Und es ist wirklich eine sehr schöne, ruhige Ecke.

    2. stimmt natürlich! und ne schöne noch dazu – mein onkel hatte seine datsche auf der rosenthaler strasse – da war ich ganz oft!

      ps – das erste bild ist grossartig!

    3. Das freut mich, danke. Datsche ist übrigens auch so ein ganz großartiges Wort. :)

  2. stimmt – wohl auch vom aussterben bedroht… (heute ärgere ich mich das ich sie nicht erben wollte vor zehn jahren – aber das war zu meiner leipziger zeit…

    1. Argh. Das würde mich ebenfalls ärgern.

      Leipzig auch?

    2. nein, alles hatte seine zeit – und es waren ja durchaus schöne tage!

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