Zum gestrigen Feiertag liefen wir eine bemerkenswert schöne Runde in der Böhmischen Schweiz. Ausgangsort war Vysoka Lipa (Hohenleipa). Wir stellten das Automobil oben auf dem Berge ab – direkt am Hotel LIPA. Von dort ging es über den Kirchgrund hinab ins malerische Kamnitzbachtal, um diesen alsbald zu queren und kurz an den Mauern der ehemaligen Grundmühle zu verweilen.
Wir stiegen aus dem Tal hinauf in den Wald und liefen weiter nach Windisch Kamnitz hinein. Hier fand sich eine nette Restauration zur mittäglichen Einkehr – auf der Karte die üblichen regionalen Gerichte. Mit einem guten böhmischen Pils passte das ganz gut. Die Mittagspause dehnte sich aus (wir waren 24! Wanderfreund_innen, und es gab viel zu erzählen), so dass wir erst am Nachmittag den Rückweg in Angriff nahmen: ein gutes Stück entlang des Kreibitzbaches und dann über die Höhen hinüber nach Dittersbach.










Hier wurde uns die lange Rast zum Verhängnis – die Dämmerung setzte beizeiten ein, so dass wir das letzte Stück durch den Wald und hinunter zur Ferdinandsklamm im Dunkel erliefen. Eine spannende Sache allemal und zudem im Finsteren – jedoch wäre die wildromantische Schlucht bei Lichte besehen wohl um ein Vielfaches schöner …
„Eine nicht öffentliche im Felsen gehauene Kapelle, innen das Bild des hl. Ignatius. Sie steht auf Bauerngrund. Ihr Stifter wohnt in Kaltenbach und aus der Gemeinde (Schemmel) will niemand das Patronat über sie übernehmen, da sie von Stein ist, feucht, und alles in ihr daher bald dem Verderben unterliegt.“
(älteste urkundliche Erwähnung der Schemmler-Kapelle vom Oktober 1835)
Im Sturmschritt erklommen wir zuletzt den steilen Aufstieg zurück zum Ausgangsort – nach Hohenleipa.

Alles in allem ist dies eine sehr empfehlenswerte Runde – mit vielen schönen Ausblicken und sportlichen Auf und Ab im wechselnden Gelände. Besondere Aufmerksamkeit sollten die in den dortigen Wäldern noch zahlreich vorhandenen, kleinen Bunkerstellungen erfahren. Sie waren Teil der zwischen 1935 und 1938 errichteten Befestigungslinie, die dazumal mit Blick auf die von Deutschland ausgehende Gefahr zum Schutze der Tschechoslowakei errichtet wurde. Empfehlenswert ist zudem die Besichtigung der am Weg nach Dittersbach liegenden Schemmler-Kapelle – eine in den Fels gehauene, kleine Kapelle von bemerkenswert morbidem Charme.
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