Die Rotkehlchenstiege zählt zu den ältesten Stiegen im Schmilkaer Gebiet. Ich bin sie bis dato noch nicht gegangen – höchste Zeit also, die Sache einmal in Angriff zu nehmen.
Gestartet bin ich dafür einmal mehr in Schmilka, lief von dort immer aufwärts bis zum Falkoniergrund, an dessen Eingang der grüne Pfeil den Bergpfad zur Rotkehlchenstiege aufzeigt. Dieselbe ist alsbald erreicht und schnell hat man den Unteren Terassenpfad erklommen. Weiter geht es über eine Leiter und ausgetretene, in den Fels geschlagene Stufen. Mit Hilfe von Eisenklammern, Wurzeln und natürlichen Tritten im Felsen wird auch das letzte, steile Stück erstiegen und schneller als gedacht steht der mensch auf dem oberen Felsplateau.
Ein guter Moment, kurz innezuhalten und den Blick auf die Felswände des Falkoniergrunds zu genießen. Vom Plateau braucht es dann nur wenige Schritte, um den bequemen Hauptwanderweg – die Obere Affensteinpromenade – zu erreichen. Nächste Station war die Domerkeraussicht. Ein guter Platz zum Rasten, weil deutlich einsamer gelegen als der beliebte Carolafelsen. Der großartige, beinahe schon betörende Ausblick auf die umliegenden Felstürme verlockt dazu, blödsinnige Selfies mit tollem Hintergrund zu machen – das muss ich noch üben.
Aber gut… Weiter ging es – am Kleinen Prebischtor vorbei – zum besagten Carolafelsen. Der war wie befürchtet gut besucht, ich blieb also nur kurz, knipste das obligatorische Beweisfoto und lief weiter Richtung Reitsteig. Es folgte die Wenzelwandaussicht und dann die markanten, vom Borkenkäfer befallenen Flächen – Sie kennen das inzwischen.
Dort begegnete mir diese bis jetzt unbekannte, gut zehn Zentimeter lange Raupe. Wer glaubt, diese bestimmen zu können, darf sich gerne in den Kommentaren äußern. Rechter Hand taucht irgendwann der Abzweig zum Lehnsteig auf. Diesen bin ich ebenfalls noch nicht gegangen, war dann aber angenehm überrascht – verläuft doch der erste Teil des Weges auf höchst interessante Weise auf einem schmalen Riff, dem Breiten Horn.
Eine knorrige, uralte Buche markiert dann den Abstieg. Zunächst über alte Sandsteinstufen, dann über viele Holzstufen geht es mehr oder weniger steil hinab. Der die Einsamkeit suchende mensch darf sich dort wohlfühlen, denn der schon seit Mitte des 18. Jahrhunderts existierende Lehnsteig wird heute nur noch wenig begangen. An einer etwas breiteren Terrasse ergibt sich dann der obige Blick auf die Lehnsteigtürme. Weiter geht es im dichten Wald bis zum Wurzelweg, um dann weiter bergab und wieder nach Schmilka zurück zu gelangen.
Um die Einkehr in der dortigen Mühle kam ich nicht herum, das ist inzwischen ein Pflichttermin. Letztlich habe ich für diese guten elf Kilometer 3,5 Stunden benötigt – bei flottem Schritt und mit einer Rast an der Domerkeraussicht. Eine kurzweilige Runde mit tollen Aussichten und netter Kraxelei, die hiermit zum Nachahmen empfohlen sei.
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