Als ehemaliger Janmaat, der jahrelang die Meere der Welt befahren hat, sind die Themen Seefahrt und Schiffbau fürderhin für mich interessant. Den Umstand, dass der Wind als alternativer Antrieb gerade wiederentdeckt wird, halte ich von daher für bemerkenswert und möchte kurz darauf eingehen (ich habe das Thema ja erst neulich thematisiert).
Seit einer Weile schon kann man in Warnemünde zwei dieser Arbeitsschiffe sehen, die mit einem neuartigen Rotorsegel ausgestattet sind. Solch ein Segel ist quasi die moderne Version des vor etwa einhundert Jahren entwickelten Flettner-Rotors, eines rotierenden Zylinders, der das Schiff durch Windenergie vorantreibt. Bei günstigen Windbedingungen trägt die Technologie heute dazu bei, die Motorkraft zu drosseln und trotzdem die Energie zu erzeugen, um Geschwindigkeit und Fahrtzeit (bei deutlicher Reduzierung der Emissionen) beizubehalten.
Explizit sind es jetzt zwei Hybridfähren des Fährunternehmens Scandlines, auf denen solch ein Antrieb installiert ist. Die mehrmals am Tage zu befahrende Strecke zwischen Rostock und Gedser, die nahezu rechtwinklig im Verhältnis zu dem beinahe immer aus Westen oder Osten kommenden Wind liegt, ist prädestiniert für solch einen Feldversuch. Mit der Installation der Rotorsegel hofft Scandlines darauf, die anfallenden CO2-Emissionen der Hybridfähren um voraussichtlich vier bis fünf Prozent zu reduzieren.
Ich halte das für bemerkenswert, vor allem, weil sich diese Technologie in doch relativ kurzer Zeit als wettbewerbsfähig erwiesen hat. Und ihr könnt nun kurz referieren, wenn euch eines dieser beiden, zweifellos auffälligen Fährschiffe, einmal vor die Linse kommen sollte.
Zwei Tage im Norden
Sie ahnen gewiss, dass der mensch das Wochenende am Baltischen Meer verbracht hat. So war es auch und das muss hiermit und auch der Vollständigkeit halber notiert sein.
Und immerhin: Es blieben (neben der Familie) einige kurze Stunden Zeit, am Molenkopf anzuschlagen und die gut bewegte See – aufmerksam – in Augenschein zu nehmen.
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