Wir waren lange nicht im Trebnitzgrund. Eigentlich ist das sträflich, denn der Besuch desselben lohnt unbedingt, zählt er doch zu den längsten naturnahen und unverbauten Flussläufen Sachsens. Der Trebnitzgrund hat – wie das ganze Land – in den letzten Jahrzehnten leider viel von seinem Artenreichtum verloren, trotzdem sind dort noch allerlei seltene Arten zu finden. Also besondere Pflanzen (Leberblümchen, Salomonsiegel, Seidelbast) und Tiere wie der Feuersalamander, Kreuzotter und Schwarzstorch oder auch der Eisvogel. Es braucht jedoch viel Glück und Geduld, diese vor die Linse zu bekommen.
Wir stellten das Automobil auf dem Parkplatz in Oberschlottwitz ab und liefen dann den Grund hinauf. Zunächst ist dieser noch dicht bewaldet, wird aber bald lichter und offener. Buschwindröschen und Bärlauch (das Pesto!) finden sich reichlich und die weiten Wiesen sind immer wieder herzallerliebst anzuschauen.
Je weiter wir flussaufwärts kamen, desto weniger Mitmenschen kreuzten unseren Weg. Und das ist der Pluspunkt einer Wanderung dort: die Einsamkeit. Vorbei an der Niederen, der Oberen und der Wüsten Trebnitzmühle stiegen wir weiter bergauf. Irgendwann tauchte eine kleine Herde Galloways auf und irgendwann stießen wir auf die wenig befahrene Straße, der wir dann nach Börnchen folgten.
Oben im Dorf dann ein Frischgezapftes im Sonnenschein vor dem gut besuchten Gasthof. Eine große und laute Senioren-Wandergruppe zwang uns jedoch zum baldigen Aufbruch. Über den Böhmischen Steig (ein Kammweg, weite Blicke über das Osterzgebirge) ging es zurück nach Neudörfel und den Parkplatz bei Oberschlottwitz.
Wegstrecke: knappe 15 km.
Zeitdauer: etwa drei Stunden (reine Gehzeit).
Mögliche Einkehr: der Gasthof in Börnchen.
Wer es ganz genau wissen möchte: ich habe die Runde aufgezeichnet. Wegen der Statistik und so, Sie wissen schon.
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