Ich habe den gestrigen FREItag im Elbsandstein verbracht – bei Himmelblau und auf alten, abgelegenen Pfaden. Den Personenkraftwagen stellte ich auf dem Wanderparkplatz an der Neumannmühle im Kirnitschtal ab (drei Euro Gebühr) und lief dann noch das kleine Stück bis zur Buschmühle.
Hinter dem Mühlenanwesen geht es den Hang hinauf zur Buschmüllers Räumicht, dann weiter durch den Wald auf die Höhe des Neunstelligen Hübels. Die Antwort auf die Frage nach dem Leben, dem Universum und dem ganzen Rest findet sich mitten im Elbsandsteingebirge – auf einem uralten Forstgrenzstein. Das wäre also geklärt …
Nächster Höhepunkt ist das Massiv des Teichsteins. Leichtfüßig erstieg der mensch den Gipfel, auf dessen lang gestrecktem Grat sich gut spazieren lässt. Die spektakulär abfallenden Wände an der Nordseite lassen die Wanderung auf dem schmalen Felsrücken zum Erlebnis werden.
Rasten lässt es sich dann gut an der südwestlichen Aussicht. Hier bietet sich das ganze Panorama auf die umliegende Felslandschaft der hinteren Sächsischen Schweiz – am schönsten anzuschauen gewiss zur Zeit der Laubfärbung. Nach dem Abstecher zum Teichstein ging es weiter durch den Wald zum Saupsdorfer Weg.
Sehenswert ist dieser etwas versteckt gelegene historische Bärenfang. In solchen Gruben wurden einst Bären gefangen, um sie dann am kurfürstlichen Hofe in Dresden zu Tode zu hetzen. Am Wegesrand ist zudem eine alte Salzlecke zu sehen.
Das alte Forsthaus, im Hintergrund der Teichstein. Es steht unweit vom Zeughaus, einer Gastwirtschaft, die ab April wieder geöffnet hat. Zur Zeit ist dort natürlich alles dicht, der geneigte Wandersmann muss sich also aus dem Rucksack selbst versorgen. Weiter lief ich dann die bequem zu laufende Zschandstraße in das Tal des Großen Zschandes hinein.
Vorbei am Abzweig zur Richterschlüchte findet sich gute 200 Meter weiter rechts der als Bergpfad ausgewiesene Weg in die Weberschlüchte hinein. Diese wildromantische Schlucht ist herzallerliebst, der abwechslungsreiche Pfad führt stetig hinauf bis zur Webergrotte, einer imposanten, dreieckigen Felshöhle. Diese präsentierte sich gestern wenig spektakulär. Da die Wände stets feucht sind und immerfort das Wasser tropft lohnt der Weg zur Grotte besonders in den letzten Wintertagen – vorausgesetzt, der Winter war auch richtig kalt.
Die Weberschlüchte ist eine Sackgasse, es gilt also nach dem Zielfoto an der Grotte wieder zum Zeughaus zurückzulaufen. Von hier braucht es nur eine knappe halbe Stunde bis zum Ausgangsort, der Neumannmühle im Kirnitschtal. Knappe vier Stunden habe ich für die geschätzten 14 Kilometer gebraucht, und bin auf meiner Runde keinem einzigen Menschen begegnet – was mitunter von Vorteil ist …
PS: auch diese Wanderung bin ich auf Empfehlung des Rölke Wander- und Naturführers „Sächsische Schweiz“ gegangen. Ich lobe den Verlag immer wieder gerne, da er die besten Wanderführer für die Landschaft vor Ort herausgibt.
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