Rappelsnut

Wandern, Punkrock und der ganze Rest

Das Weblog

  • Dies und das und jenes

    Dreierlei sei hiermit kurz erwähnt, querbeet und alles mehr oder weniger von Belang, nur als kurze Notiz für so Menschen, die es genau wissen wollen. Und für mich auch (Sie glauben ja gar nicht, wie oft ich hier nachschlage, um die Dinge aus der Erinnerung zu holen). Der Beitrag wird zudem von zwei Püppi-Bildern und einem Mann mit Gitarre und Hut garniert (allesamt im lebensbejahenden Schwarz-Weiss), die relativ sinnfrei sind, aber irgendwo gezeigt werden müssen.


    1. Die Gruppe Die Art im Konzert

    Der Abend ist mir hier im Blog entfallen, darf aber nicht gänzlich unter den Tisch fallen. Ich fasse mich kurz: Alljährlich spielt die Gruppe Die Art (Postpunk aus Leipzig) kurz vor Weihnachten zwei Konzerte in der Groove-Station zu Dresden. Und am vergangenen 22.12. hatten wir die Karten, die Zeit und die Gelegenheit, um dabei zu sein.

    Es war ein wunderbarer Abend: Ein paar neue Songs, vor allem aber die alten Lieder, der ausverkaufte Saal tobte, die Menge wogte und feierte die Kapelle aus der Heldenstadt. Und wir mitten darin. Hut ab und danke dafür, wir kommen gerne wieder. Im nächsten Dezember und bei guter Gesundheit, hoffentlich.


    2. Die persönliche Verkehrswende

    Wir sind Pendler, fahren beinahe jeden Tag zwischen der kleinen und der großen Stadt hin und her – zum Zwecke der Lohnarbeit. 17 Jahre lang setzte ich dabei auf den ÖPNV, die S-Bahn-Verbindung zwischen Dresden und Pirna ist ja in der Theorie eine wunderbare Verbindung. Die Betonung liegt auf in der Theorie. Tatsächlich ist der Zustand derselben, insbesondere seit ca. zwei Jahren, inakzeptabel (freundlich formuliert).

    Permanente Verspätungen und Zugausfälle prägen den Alltag – der mensch kann sich die ausufernde Unpünktlichkeit jedoch schlicht nicht mehr leisten. Also Schicht im Schacht, um Zeit zu sparen und Nerven zu behalten. Ein kleiner Gebrauchter wurde geordert, das Abo-Ticket ist Vergangenheit. Der mensch ist nun pünktlich und gewinnt eine knappe Stunde Freizeit am Arbeitstag. Wir hätten das lange schon tun sollen.


    3. Zusammen gegen Rechts

    Die aktuellen Demos im Lande erfreuen mein Herz. In vielen Städten gehen die Menschen zahlreich auf die Straße und bekunden ihren Unmut gegen die ränkeschmiedenden, rechtsextremen Akteure. Am kommenden Sonntag ist wieder solch ein landesweiter Aktionstag und auch in Pirna wird es eine Kundgebung geben: um 15.00 Uhr im Friedenspark.

    Also raus aus den Pantoffeln und ab auf die Straße! Und apropos … In Sachen AFD-Verbot macht es (beileibe nicht nur für mich) Sinn, sich mit der Bitte um diesbezügliches Engagement an „eure“ Abgeordneten zu wenden. Wer diese nicht selbst formulieren mag: Christian stellt hiermit eine treffliche Vorlage zur allgemeinen Verfügung. Danke dafür.


    Nachtrag 22.01.24

    Etwa 1000 Menschen sollen dem Aufruf am gestrigen Sonntag gefolgt sein. Die hohe Beteiligung ist für Pirna ein deutlicher Achtungserfolg, dem hoffentlich weitere folgen werden.

    Danke dafür.

  • Weihnachtszeit ist Spendenzeit

    Angesichts der jüngsten, zur Gänze unerfreulichen (jedoch erwartbaren) Ereignisse, scheint es mir mitnichten angebracht, zu resignieren und den Kopf in den Sand zu stecken. Ich möchte statt dessen auf diejenigen zivilgesellschaftlichen Institutionen und Vereine verweisen, die in Pirna die demokratischen Werte hegen und pflegen und mit Vehemenz im Alltag verteidigen. Sie sind nun mehr denn je gefordert und können jedwede Unterstützung unsererseits gebrauchen, um ihre wichtige Arbeit fortzuführen.

    • Alternatives Kultur-und Bildungszentrum e.V. (AKuBiZ e.V.) – Das Alternative Kultur- und Bildungszentrum ist ein unabhängiger Verein aus Pirna, der sich seit dem Herbst 2001 gegen alle Formen der Diskriminierung einsetzt. Die Arbeitsfelder erstrecken sich vielfältig über Geschichtsarbeit, Aufklärungs-, Kultur- und Jugendarbeit vor Ort.
    • AG Asylsuchende Sächsische Schweiz/Osterzgebirge e.V. – Seit mittlerweile 15 Jahren engagiert sich die AG Asylsuchende Sächsische Schweiz-Osterzgebirge für geflüchtete Menschen, die in unserem Landkreis leben.
    • CSD Pirna e.V. – Der Verein organisiert den alljährlichen Christopher Street Day in Pirna und setzt sich für die Rechte von Homosexuellen und Transsexuellen im Landkreis SOE ein.
    • SOE GEGEN RECHTS – Eine lose Gruppe junger Menschen, die in der jüngeren Vergangenheit (auch den Wahlkampf begleitend) Proteste und Aktionen gegen Rechts im Gebiet Sächsische Schweiz/ Osterzgebirge organisierte und hoffentlich fürderhin organisiert.
    • Aktion Zivilcourage – Die Aktion Zivilcourage ist ein parteiunabhängiger Verein, der gesellschaftliche und politische Bildungsarbeit für alle Altersgruppen anbietet und staatlichen sowie nicht-staatlichen Organisationen unter die Arme greift. Die Aktion Zivilcourage e.V. organisiert den alljährlichen Markt der Kulturen in Pirna und setzt sich sachsenweit, vor allem für Menschen im ländlichen Raum, ein.
    • GEDENKSTÄTTE PIRNA-SONNENSTEIN – Die im Juni 2000 eingeweihte Gedenkstätte besteht aus dem Gedenkbereich im Keller und einer Dauerausstellung im Dachgeschoss. Die Ausstellung verdeutlicht die Geschichte der Heil- und Pflegeanstalt und der NS-‚Euthanasie‘-Anstalt, die Schicksale von Opfern und Tätern sowie die Aufarbeitung der Verbrechen. Jährlich finden Gedenkveranstaltungen und wissenschaftliche Symposien statt. Zahlreiche Publikationen und ein pädagogisches Angebot sind verfügbar.

    Wer Gutes tut, dem wird Gutes widerfahren. Vielen Dank. Alle hier genannten Institutionen sind in ihrer Arbeit auf Spenden angewiesen und dankbar für jedwede Unterstützung. Und bitte nicht vergessen: Nach der Wahl ist vor der Wahl. Im kommenden Jahr finden in Sachsen neben der Landtagswahl auch die Kommunalwahlen statt. Mit den anschließend zu befürchtenden Mehrheitsverhältnissen steht auch eine mögliche Neuverteilung der Mittel an, welche die Arbeit der Vereine vor Ort fürderhin erschweren wird.

    Nichtwählen ist dann also auch keine Option.

  • Märchenhafte Winterzeit

    „Märchenhafte Winterzeit“ ist der Titel der kleinen Sonderausstellung, die derzeit und auch noch über den Jahreswechsel hinaus im StadtMuseum zu Pirna gezeigt wird. Anliegen derselben ist es zu zeigen, welche Inspiration Märchen, in denen wahrlich alles Mögliche geschehen kann, auf die künstlerische Gestaltung von Puppen ausüben (was jetzt bespielbare Puppen für Puppenspiel und Zeichentrick, also Animation meint).

    Diverse Puppen und Szenarien zeigen einen kleinen Querschnitt dessen auf, was diesbezüglich möglich ist. Eindrucksvolle Theaterfiguren aus dem Puppentheater Bautzen (ja, das Deutsch-Sorbische Volkstheater verfügt noch über die Sparte Puppenspiel) und allseits bekannte Trickfilmfiguren aus dem ehemaligen DEFA-Trickfilmstudio in Dresden (auch aus den 60er und 70er Jahren) sowie von HylasTrickfilm Dresden wurden als solche oder in kleinen Szenen liebevoll arrangiert und weisen dergestalt nach, dass der Fantasie keinerlei Grenzen gesetzt sind.

    Zusätzlicher Höhepunkt der Ausstellung, wohl insbesondere für die kleinen BesucherInnen, dürfte der Märchenberg von Ingrid Möller sein, den das Stadtmuseum Pirna im vorigen Jahr geschenkt bekam. Es gilt, die auf diesem erwähnten Märchen zu benennen, es gibt also den Quiz für die ganze Familie. Zudem werden, ausstellungsbegleitend und mit Genehmigung des Deutschen Instituts für Animationsfilm als Nachlassverwalter, einige der bekannten Trickfilme des DEFA-Trickfilmstudios Dresden gezeigt.

    So weit, so gut. Ich habe mich gestern für drei schöne Viertelstunden auf diese Puppenversammlung eingelassen, habe dabei mit Freude so manche Figuren aus der Kindheit unter den Anwesenden ausgemacht und trommle nun hiermitlaut für den Besuch der kleinen und feinen Ausstellung. Ihr wisst bescheid und schaut vorbei.


    Märchenhafte Winterzeit

    StadtMuseum Pirna, 3.12.23 – 25.2.24, Di – So, Feiertage 10 – 17 Uhr

    Der Eintritt kostet 6,00 bzw. 4,00 Euro (erm.).

  • Dies und das und jenes

    Dreierlei sei hiermit kurz erwähnt, querbeet und alles nichts von Belang, nur als kurze Notiz für so Menschen, die es genau wissen wollen. Und für mich auch (Sie glauben ja gar nicht, wie oft ich hier nachschlage, um die Dinge aus der Erinnerung zu holen). Der Beitrag wird zudem von zwei Spazierbildern garniert, die gezeigt werden müssen.

    1. Das Clantreffen

    Es gab ein Familientreffen, wie in fast jedem Jahr. Diesmal in Pirna. Die ausgeklügelte Logistik ging auf, alles passte, beinahe auch das Wetter, und alle waren im Fazit zufrieden. Das ist doch auch einmal schön.

    2. Die OB-Wahl in Pirna

    Vor Ort wird am Sonntag, dem 26. November 2023, ein neues Stadtoberhaupt gewählt. Wir wissen um die Situation und ja, es ist Schlimmes zu befürchten. Von daher gilt: Arsch hoch und zur Wahl gehen. Gebt einer der vier demokratische Werte vertretenden Personen euer Vertrauen und das Kreuz auf dem Wahlzettel – dann tut ihr Gutes. Und sorgt somit hoffentlich dafür, dass diese schöne, alte Stadt an der Elbe keine bundesweiten Schlagzeilen macht.

    3. Thema Fake News

    Menschen, die viel im Netz unterwegs sind (und nicht ausreichend auf den guten Umgang achten), werden mit Fake News nur so zugeballert – vor allem zu den aktuellen und traurigen Ereignissen. Wer die täglichen Nachrichten konsumiert sollte daher achtsam sein und die Qualität derselben kompetent bewerten können – von daher kann solch ein Selbsttest in Sachen Fake News gewiß nicht schaden.

    Wie gut bist du im Umgang mit Nachrichten im Internet? (Tipp via)


    Und sonst so? Die Katze Motte ist inzwischen gute 15 Jahre alt und auf ihre alten Tage zu einer kuscheligen Schmusekatze geworden. Wer hätte das je gedacht? Und es ist Herbst geworden, T-Shirt und kurze Hosen sind endgültig passé. Ich begrüße das ausdrücklich. Zudem hat der mensch ein paar Tage Urlaub, eine baldige und kleine Auszeit wird derzeit vorbereitet.

    Doch dazu später mehr.

  • Zehn Spazierbilder

    Einmal mehr der kunterbunte Bilderreigen – einzuordnen als ein sommerlicher Gruß aus dem ländlichen Raum. Nur ein paar Schnappschüsse, neunmal Pirna (ein wenig Stadtfest und dazu der Tag der Kunst, jeweils nur ein kurzweiliges Spazieren) und einmal die Idylle auf dem Lande – einzuordnen als ein Lebenszeichen und den sommerlichen Gruß aus der ostdeutschen Provinz.

    Zu berichten gibt es einstweilen nichts – der Alltag, bestehend aus Arbeit, Arztbesuchen und Klinikaufenthalten (nicht ich, aber sie), er plätschert, mehr schlecht als recht, so eben dahin. Wir verfluchen jetzt schon das Alter und hoffen auf bessere Zeiten, im Kleinen und im Großen auch, auf ein paar unbeschwerte Urlaubstage etwa demnächst, das wäre doch mal was.

    Zum vergangenen Tag der Kunst in Pirna kann ich nicht viel sagen, nur ein oberflächlicher Spaziergang, mehr war da nicht. Im Pesthaus im Zollhof – die kleine Ausstellung gefiel. Grafik, Stein & Stoff (Löhmann, Männel, Nehm), das hatte was. Wie gesagt, wir waren aus Gründen nicht wirklich dabei.

    Last but not least und vielleicht noch erwähnenswert: die Auseinandersetzung (das lokale Boulevardblatt tituliert mit Begeisterung den Kunst-Eklat in Pirna und verweist auf die vergangene Documenta in Kassel) um das (meines Erachtens zu Recht) aus der alljährlichen Straßengalerie entfernte Bild. Sie haben es vielleicht mitbekommen, es hing da ein klar als hetzerisch und diffamierend einzuordnendes Plakat eines lokalen Künstlers, das nach Protest von der Stadtverwaltung entfernt wurde. Der Kunstverein Sächsische Schweiz e.V. reagierte sichtlich verschnupft, ergriff Partei für den (auch schon bei Querdenker-Demonstrationen als Redner aufgetretenen) Gescholtenen, der erwartungsgemäß alle Vorwürfe von sich weist und ist nun mit der Stadt im Gespräch ob einer möglichen, anderweitigen Präsentation des Plakates, die uns hoffentlich erspart bleibt.

    Aber gut, schauen wir mal, was aus all dem so wird. Der Sommer hat ja eben erst begonnen … Wir lesen uns.

  • Freitag, Samstag und Sonntag

    Dreierlei sei hiermit kurz erwähnt, nur als Notiz für solch Menschen, die immer alles genau wissen wollen. Und für mich auch, um dieses Wochenende im Juni nicht unter den Tisch fallen zu lassen. Denn es ist Sommer, der Sommer 23, und dieses Wochenende war ein Wochenende aus dem Bilderbuch. Was jetzt das Wetter meint, sprich Sonne satt, doch nicht zu heiß, erfrischende Nächte und der gelegentliche Schauer auch. Ich hätte gerne mehr davon (alles rein subjektiv betrachtet).


    Zuerst der Freitag

    Ein klassisches Konzert war lange überfällig – der vergangene Freitagabend bot die Gelegenheit und ich nutzte sie. Anlässlich des Stadtfestes wurde in der Marienkirche zu Pirna die Cäcilienmesse gespielt. Beteiligt waren die Kantorei St. Marien Pirna, der Domchor Meißen und die Elbland Philharmonie Sachsen – alles unter der Leitung von Pirnas Kantor Florian Mauersberger.

    Für mich war es eine sehr schöne und gelungene Aufführung. Es passte alles: die gewaltigen Klänge, die schönen Stimmen und der immer wieder faszinierende Kirchenraum. Am Ende gab es den redlich verdienten, nicht enden wollenden Applaus. Ich bin immer noch begeistert und muss die folgenden Termine im Auge behalten – es gibt da diese Pirnaer Abendmusiken im Sommer.


    Dann der Samstag

    Es gilt nicht viel zu berichten. Wir sind gerade nicht bei bester Gesundheit und beließen es beim lockeren Spazieren durch die (vom Stadtfest heimgesuchte) alte Stadt. Gerne erinnere ich mich an die kleinen Skelette, die es auszubuddeln galt (der Archäologische Markt im Klosterhof). Der Rest war Balkonien.


    Zuletzt der Sonntag

    Der mensch war mit dem Rad unterwegs. Eine nette Runde auf der (wenig befahrenen) Landstraße, von der Haustür bis zur Haustür. Über Neundorf, Berggießhübel, Gersdorf, Friedrichswalde, Zehista und Goes (komoot).

    Was schön war: Der Langenhennersdorfer Wasserfall führt noch Wasser. Sehr maßvoll, aber immerhin. Die freundlich grüßenden Menschen auf dem Lande. Dazu die Ausblicke von den Höhen. Und die Mohnfelder. Auf den Feldern um Pirna blüht der Mohn herzallerliebst.

    So weit, so gut. So war das alles, an diesem Wochenende im Juni.

  • Der Keltenschmuck und die Impressionisten

    Der mensch hat den Vormittag im Museum verbracht und sieht sich im Fazit genötigt, eine Ausstellungsempfehlung für Pirna auszusprechen. Um es auf den Punkt zu bringen: Das StadtMuseum zu Pirna erwartet Ihren Besuch – drei kleine Ausstellungen möchten dort erkundet werden.

    1. Der Schmuckfund von Pratzschwitz

    Im Oktober 2018 wurde bei einer archäologischen Grabung in Pirna-Pratzschwitz ein sensationeller und für Sachsen bislang einzigartiger Fund gemacht: ein Gefäß mit keltischem Prunkschmuck, das sich auf die Mitte des 5. Jahrhunderts vor Christus datieren lässt. Gelistet werden, neben einem Kettencollier und diversen Perlen, drei sehr gut erhaltene Gewandschließen (sogenannte Fibeln). Dazu muss bemerkt werden, dass die Kelten nie vor Ort gesiedelt haben – die Schmuckstücke müssen also über die damaligen Handelswege auf die eine oder andere Weise, vermutlich aus dem Böhmischen Becken, hierher gelangt sein.

    Wie auch immer … Interessierte Menschen können die umfänglich erläuterten Schmuckstücke nun im StadtMuseum Pirna (welches i.Ü. kaum einen Kilometer von der Fundstelle entfernt liegt) bestaunen. Die kleine Sonderschau, welche gekonnt in die Dauerausstellung zur Stadtgeschichte integriert wurde, ist noch bis zum 25. September 2023 zu besichtigen. (Info)

    2. Umzug auf’s Land – Dresdner Künstler in der Sächsischen Schweiz

    Robert Sterl, Pol Cassel, Elfriede Lohse Wächtler, Hanns Oehme, Georg Siebert und Julius Junghans. Allesamt Dresdner Künstler, die zwischen 1919 und den beginnenden 1930er Jahren ihren Wohnsitz in die Sächsische Schweiz verlegten. Sie schätzten den ruhigeren Wohnsitz im Elbsandstein und vertrauten zugleich auf die zuverlässige Verkehrsanbindung zur Großstadt, um ihre Bilder dort ausstellen und verkaufen zu können.

    Die Sonderausstellung zeigt ausgewählte Werke der sechs genannten Künstler und läuft noch bis zum 15. Oktober 2023. (Info)

    3. Heidrun Kraft Retrospektive (Malerei und Grafik)

    Das StadtMuseum Pirna würdigt die Dresdner Künstlerin Heidrun Kraft (1942-2021) mit einer Kabinettausstellung. Gezeigt werden frühe Ölbilder, filigrane Radierungen und späte Landschaften – entstanden nach Fotografien ihres Ehemannes und Malers Ingo Kraft.

    Ich halte die farbenfrohen und verträumten Stadtlandschaften (Dresden vor allem) für bemerkenswert. Aber schauen Sie selbst. Noch bis zum 13.08.2023 besteht die Gelegenheit, die Dinge vor Ort in Augenschein zu nehmen. (Info)


    So weit, so gut, so interessant – Sie wissen jetzt Bescheid. Jede der kleinen Ausstellungen ist für sich sehenswert – im Dreierpack ist dieses jedoch ein unschlagbares Angebot. Das Museum ist täglich außer Montag von 10.00 – 17.00 Uhr geöffnet, der Eintritt beträgt sechs Euro.

    Ich wünsche einen angenehmen Aufenthalt.

  • Dies und das und jenes

    Dreierlei sei hiermit kurz erwähnt, querbeet und alles nichts von Belang, nur als kurze Notiz für so Menschen, die es genau wissen wollen. Und für mich auch (Sie glauben ja gar nicht, wie oft ich hier nachschlage, um die Dinge aus der Erinnerung zu holen). Der Beitrag wird zudem von vier Spazierbildern garniert, die gezeigt werden müssen.

    1. Betreutes Singen

    Wir haben ein Konzert der Gruppe MTS besucht. Hier in Pirna, im seit Wochen ausverkauften Q24. Das hatte mit Rock ’n‘ Roll nicht im Geringsten zu tun, war im Fazit aber durchaus amüsant. Ich hörte lustige Lieder, die vor knappen 50 Jahren in aller Ohren waren, erinnerte mich an Thomas Schmitt, der in den 70ern manchmal im Fernsehen zu sehen war, traf unverhofft auf einen Kollegen (die Städter kommen ja nicht so oft nach Pirna) und habe sehr viel gelacht. Es war ein heiterer Abend.

    2. Schlösser-Safari

    Es wurde spaziert. Nahebei, das Landschloß Zuschendorf. Also der Schlosspark, sehr gepflegt, sehr romantisch, und die botanischen Sammlungen, in den historischen und neuen Glashäusern. Der Eintritt (fünf Euro) schließt das Schloß mit ein. Und wenn, wie am vergangenen Sonntag, gerade keinerlei Sonderausstellung in den Gemächern desselben präsentiert wird, hat man auch die erwünschte und vollkommene Ruhe im Gelände, buten und binnen, wie es so schön heißt. Der Besuch lohnt sich immer.

    3. Der alte Mann

    Langsam wieder anfangen, sagt der Mann im weißen Kittel. Kein Trampolinspringen, aber Radfahren, Schwimmen, Spazieren, so gut es eben geht. Ich wurde vor einiger Zeit aus dem Rennen genommen, das Sprunggelenk, Sie erinnern sich vielleicht. Der zwischenzeitlich bestehende Verdacht auf Schlimmeres hat sich nicht bestätigt, die Magnetresonanztomographie brachte Klarheit. Alles Weitere braucht ein wenig Geduld und die Einsicht, dass man schon lange keine Zwanzig mehr ist.

    Also immer mit der Ruhe auf das Rad steigen. Und nach Rathen fahren, beispielsweise, wie eben gerade. Um zu gucken, was überhaupt noch geht. Und den „Hermann“ zu besuchen (ich muss dort regelmäßig die Qualität der Fischsemmeln überprüfen und ja, es sind immer noch die besten im Elbtal).

    Fischsemmeln sind sehr wichtig. Alles andere findet sich.

  • Die Gelbe Anemone auch

    Der Stadtwald zu Pirna ist immer einen Spaziergang wert. Erst recht an einem grauen, leicht verregneten Sonntag. Gesagt, getan. Ich lief die Kurvenstraße hinauf, am Roten Krankenhaus vorbei und schon war ich dort. 15 Minuten, mehr brauchte das nicht. Geradeaus ging es dann in den Wald hinein, der Eichbuschweg war angesagt.

    Buchen, Ahorn und Eichen säumen den Weg. Der Stadtwald ist ein Laubwald. Ich passiere die Schneise der Brückenbaustelle und laufe vor bis zum Waldrand. Und höre und sehe: den Eichelhäher, den Buntspecht, die Meisen und den Kleiber. Unterwegs ein Pärchen, er mit einem Zwei-Zentner-Rucksack. Sonst nichts und niemand, keine Läuferinnen, keine Hundemenschen, nur die Stille und der feine Niesel.

    Auf dem Mittelweg geht es retour. Teppiche von Buschwindröschen, die jungen Triebe an den Bäumen, der Frühling ist da. Vereinzelt, eigentlich nur an wenigen Stellen, steht die Gelbe Anemone. Sie ist in allen Teilen giftig – schreibt die Wikipedia. Ich spaziere wieder bis zur Brückenschneise. 500 m später führt rechts ein Pfad den Hang hinauf.

    Er bringt euch direkt zur Abendrothgrotte. Die heißt so nach dem Herrn Abendroth, der dazumal viele Jahre Vorsitzender des Pirnaer Verschönerungsvereins war. Man steht da quasi an der Felskante – die überhängende Sandsteinplatte bildet das Dach der kleinen Grotte. Nahebei findet sich eine zweite Grotte. Ihr passiert sie, wenn ihr weiter zur Wettinhöhe lauft und dort vom Aussichtspunkt gen Westen schaut.

    Über die Dr. Friedrichs-Höhe lief ich zuletzt, mit stetig schönem Blick auf Pirna, in die Altstadt hinunter. Wer mag, schaut auf die drei Bilder und die Route bei komoot.

  • Geschichte und Geschichten rund um den Pirnaer Kohlberg

    Der Pirnaer Historiker Rainer Rippich hat unlängst eine Broschüre zur Historie des Pirnaer Kohlbergs veröffentlicht, die hiermit laut gelobt und erwähnt werden muss.

    Der Autor, seines Zeichens ausgewiesener Experte in Sachen Stadtgeschichte (er gilt als profunder Kenner von Pirnas Wasserversorgung und erlangte mit seinem Buch über Leben und Werk des Baumeisters Fürchtegott Kemnitzer überregionale Aufmerksamkeit), beschreibt darin ausführlich die Geschichte des Pirnaer Hausbergs – von seiner Entstehung und der ersten urkundlichen Erwähnung bis in die Gegenwart.

    Thematisiert werden (neben anderem) der etwa 200-jährige Weinanbau, die verschiedenen Besitzverhältnisse, die strategische Bedeutung der Höhe (205 m) als Militärstützpunkt im Siebenjährigen Krieg und die Epoche der Industrialisierung (mit der Errichtung zweier Ziegeleien). Das Werden und Vergehen der dazumal sehr beliebten Bergwirtschaft wird ebenso besprochen wie die nachgewiesene Existenz einer Sprungschanze auf dem Kohlberg. Der Bogen all dieser sorgfältig erstellten (und zweifellos mit akribischen Quellenstudium verbundenen) Betrachtungen wird an Hand zahlreicher historischer Kartenausschnitte, Ansichtskarten und Privatfotos sachdienlich dokumentiert und bereichert.

    Was auch schön ist: Es werden die heute noch vorhandenen Spuren der bewegten Geschichte benannt. Im Anhang verweist eine genaue Karte auf alle beschriebenen historischen Standorte – der nächste Spaziergang am Kohlberg wird also spannend.


    tl;dr

    Rainer Rippichs Werk zum Pirnaer Hausberg ist eine äußerst informative Exkursion in die Stadtgeschichte und als solche ein Muss für alle an der Historie interessierten Bürger:innen. Dem Manne gebürt Respekt und Anerkennung – Hut ab dafür.