Der mensch hat den Vormittag im Museum verbracht und sieht sich im Fazit genötigt, eine Ausstellungsempfehlung für Pirna auszusprechen. Um es auf den Punkt zu bringen: Das StadtMuseum zu Pirna erwartet Ihren Besuch – drei kleine Ausstellungen möchten dort erkundet werden.
1. Der Schmuckfund von Pratzschwitz
Im Oktober 2018 wurde bei einer archäologischen Grabung in Pirna-Pratzschwitz ein sensationeller und für Sachsen bislang einzigartiger Fund gemacht: ein Gefäß mit keltischem Prunkschmuck, das sich auf die Mitte des 5. Jahrhunderts vor Christus datieren lässt. Gelistet werden, neben einem Kettencollier und diversen Perlen, drei sehr gut erhaltene Gewandschließen (sogenannte Fibeln). Dazu muss bemerkt werden, dass die Kelten nie vor Ort gesiedelt haben – die Schmuckstücke müssen also über die damaligen Handelswege auf die eine oder andere Weise, vermutlich aus dem Böhmischen Becken, hierher gelangt sein.
Wie auch immer … Interessierte Menschen können die umfänglich erläuterten Schmuckstücke nun im StadtMuseum Pirna (welches i.Ü. kaum einen Kilometer von der Fundstelle entfernt liegt) bestaunen. Die kleine Sonderschau, welche gekonnt in die Dauerausstellung zur Stadtgeschichte integriert wurde, ist noch bis zum 25. September 2023 zu besichtigen. (Info)
2. Umzug auf’s Land – Dresdner Künstler in der Sächsischen Schweiz
Robert Sterl, Pol Cassel, Elfriede Lohse Wächtler, Hanns Oehme, Georg Siebert und Julius Junghans. Allesamt Dresdner Künstler, die zwischen 1919 und den beginnenden 1930er Jahren ihren Wohnsitz in die Sächsische Schweiz verlegten. Sie schätzten den ruhigeren Wohnsitz im Elbsandstein und vertrauten zugleich auf die zuverlässige Verkehrsanbindung zur Großstadt, um ihre Bilder dort ausstellen und verkaufen zu können.
Die Sonderausstellung zeigt ausgewählte Werke der sechs genannten Künstler und läuft noch bis zum 15. Oktober 2023. (Info)
3. Heidrun Kraft Retrospektive (Malerei und Grafik)
Das StadtMuseum Pirna würdigt die Dresdner Künstlerin Heidrun Kraft (1942-2021) mit einer Kabinettausstellung. Gezeigt werden frühe Ölbilder, filigrane Radierungen und späte Landschaften – entstanden nach Fotografien ihres Ehemannes und Malers Ingo Kraft.
Ich halte die farbenfrohen und verträumten Stadtlandschaften (Dresden vor allem) für bemerkenswert. Aber schauen Sie selbst. Noch bis zum 13.08.2023 besteht die Gelegenheit, die Dinge vor Ort in Augenschein zu nehmen. (Info)
So weit, so gut, so interessant – Sie wissen jetzt Bescheid. Jede der kleinen Ausstellungen ist für sich sehenswert – im Dreierpack ist dieses jedoch ein unschlagbares Angebot. Das Museum ist täglich außer Montag von 10.00 – 17.00 Uhr geöffnet, der Eintritt beträgt sechs Euro.
Ich wünsche einen angenehmen Aufenthalt.