Rappelsnut

Wandern, Punkrock und der ganze Rest

Das Weblog

  • Durch die Kornkammer Sachsens

    Es gibt da diesen Radrundweg, der durch die Lommatzsche Pflege, eine Hügellandschaft im Mittelsächsischen, die wegen ihrer fruchtbaren Böden auch als Kornkammer Sachsens bekannt ist, führt. Wir sind ihn am Montag gefahren, um die mir unbekannte Gegend ein wenig zu beschnuppern. Gute 30 Kilometer ist er lang, eine leichte Tour, fast gänzlich auf Asphalt und mit so einigen Möglichkeiten zur Einkehr, wenn man das will. Also alles ganz gemütlich.

    Start und Ziel ist in Lommatzsch, wir parkten unweit des Marktes. Über Pahrenz, Kobeln und Bahra ging es Richtung Elbe. Neuhirschstein, so heißt der Ort, an dem wir uns ein Päuschen gönnten, oben am Schloss und mit schönem Blick auf die Elbe. Das altehrwürdige Gemäuer erhebt sich imposant auf einem 25 Meter hohen Felsen am Elbufer. Man kann durch die Anlage spazieren, das Schloss selbst aber nicht betreten, es sei denn als Besucher der über das Jahr dort angebotenen Veranstaltungen.

    Im Fazit ist Schloss Hirschstein auch der Höhepunkt der Runde, vom Weg und der Landschaft an sich einmal abgesehen. Erwähnenswert wäre zudem noch die Turmholländer-Windmühle in Pahrenz (momentan leider ohne Flügel, aber mit nettem Gartenlokal nebenan) und das Schloss Schieritz, das wir leider nur durch das verschlossene Tor betrachten konnten (weil Privatbesitz).

    Es waren viele Leute unterwegs an diesem Pfingstmontag. Vor allem an der Elbe, vornehmlich den Ausflugslokalen, steppte natürlich der Bär. Grund genug für uns, in die Pedale zu treten und dem Rundweg weiter zu folgen. Dieser ist überwiegend gut beschildert, aber leider nicht immer korrekt und schnell erfassbar – weshalb wir zweimal grob vom Wege abkamen. Aber gut … Wir hatten die Zeit.

    Das Argument für den Rundweg ist die Landschaft: Leicht welliges, offenes Hügelland, endlose Felder und natürlich das Elbtal, mit dem Schloss zur Linken und den Weinhängen bei Diesbar zur Rechten. Ich finde: Das kann man schon machen, für eine kurzweilige Landpartie passt das sehr gut.

    Bei Interesse: Hier findet sich die Route im Detail.

  • Spazieren an Ostern

    Der Elbhang sollte es sein, dort, wo die Sonne immer scheint, also rechtselbisch. Im Nahbereich ginge das gerade so bis Rathen, da würden sich die Weißen Brüche oder auch der Steinbruchpfad empfehlen. Auf Wunsch einer einzelnen Dame sind wir dann den Letzteren gegangen. Mir war das recht, zuletzt war ich vor anderthalb Jahren dort und überhaupt ist der Weg ja alles andere als langweilig.

    Die Details zum Pfad erspare ich mir heute – Interessierte schauen bitte hier.

    Ich habe gestern zumindest im Ansatz versucht, einmal andere Bilder zu machen, was aber nicht wirklich gelang. Dieser schöne, von Hand geschmiedete Nagel in einer Wand des Pol-Cassel-Hauses ist zumindest mal etwas Neues. Der vor Jahren noch überbevölkerte Froschtümpel nahebei ist versickert – da ist nichts mehr mit Wasser und Frösche knipsen – am jetzt knochentrockenen Elbhang.

    Um die Alte Steinbruch-Schmiede und die wuchtige Bremsbergwinde kam ich nicht herum, die zählen zu den klassischen Motiven, ebenso wie das unweit platzierte Paar Wanderschuhe, das seit Jahr und Tag den Elementen ausgesetzt ist und auch heute hier als Beitragsbild dient. Wer sich dafür interessiert, dem sei gesagt, es finden sich noch ungezählte Relikte des historischen Sandsteinbergbaus im Walde – unweit des noch in Betrieb befindlichen Wehlener Sandsteinbruchs.

    Startpunkt unseres Osterspaziergangs war wie immer die Himmelsleiter am Fährhaus Zeichen. Wir liefen den besagten Pfad vor bis zur Wilke-Aussicht und dann im weiten Bogen via Dorf Wehlen zur Himmelsleiter zurück (beinahe sieben Kilometer). Nur ein knappes Dutzend Menschen trafen wir unterwegs, und gewahrten löbliche Distanz.

    Ich wünsche sonnig-bunte RestOstern!

  • Bergauf, bergab und zurück geradeaus

    So ließe sich der Charakter meiner gestrigen Strecke in einem Satz beschreiben … Man beachte das Höhenprofil. Im Konkreten sah das dann so aus: Mit der Bahn bis Stadt Wehlen fahren, mittels Fähre übersetzen und dann über den Schwarzberggrund und den Steinernen Tisch zur Bastei hinauf steigen.

    Ich nahm die üblichen Aussichten mit und stieg diesmal über die Felsenburg Neurathen ab, warf einen Blick auf den jetzt im Winter abgelassenen Amselsee und lief in Rathen Richtung Elbe. Via Elberadweg ging es dann zurück nach Stadt Wehlen. Entgegen dem Plan, dort wieder überzusetzen, lief ich über Zeichen und Oberposta weiter bis nach Pirna und nahm die dort agierende Haus- und Hoffähre, um in die alte Stadt zurückzukommen.

    Es ließ sich schön spazieren, so im Sonnenschein und mit dem Wind im Rücken. Die Vögel zwitscherten, und Mütze ab und Jacke auf ging auch – das war dann so ein Hauch von Frühling. Und kaum Menschen dazu: Die Wanderer unterwegs ließen sich an einer Hand abzählen. Auch oben an der Bastei hielt sich der Schrecken in Grenzen, bis auf zwei kleine Gruppen von Russen und Japanerinnen war kaum jemand vor Ort. So unter der Woche passt das immer wieder gut …

  • Einmal Decin und zurück

    Das macht knapp 90 Kilometer (exakte 88,4), von Haustür bis Haustür, ab Pirna natürlich und mit einmal Anschlagen am Bahnhof, beinahe jedenfalls, in Děčín. Wir haben das für Sie getestet – an einem wunderschönen Sonntag im August. Einfach nur geradeaus fahren, der Sonne entgegen, das können wir gut. Und es rollte bestens, trotz Gegenwind und ersten Sitzproblemen nach etwa 60 Kilometern.

    Das befürchtete Gewusel auf dem Elberadweg hielt sich in Grenzen, es war nicht wirklich viel los. Nur die eine und die andere Einkehr an der Strecke, es gibt derer nur wenige, quollen quasi über, da steppte der Bär. Was jetzt nicht heißt, dass der mensch außen vor blieb – das klappte schon, mit dem kühlen Böhmischen im Sonnenschein. Auf der Rückfahrt dann, am Nachmittag. Und auch die Jungfernfahrt – mit dem neuen Rad für sie – ist im Fazit gelungen. Ich durfte auch einmal, und es hat mir gut gefallen. Ein Unikat aus der Manufaktur, edle Komponenten und ein Reiserad par excellence. Ein Augenschmaus.

    So war das und so passte das.

  • Ein erstes Warm-up

    Anradeln. Wir schreiben Mitte März, da passt das ganz gut. Und die Sonne schien auch. Zunächst jedenfalls. Also ab in den Sattel. Und Start von der Haustür. Hinauf zum Stadtwald und durch diesen hindurch. Der Stich nach Krietzwitsch und dann ein Stück Bundesstraße. Bis zum Abzweig Richtung Bielatal, später dann links der Feldweg. Langenhennersdorf und weiter Richtung Labyrinth. Da war der Sonnenschein schon längst passé, graue Wolken zogen auf, dazu der Sturmwind auf der freien Fläche. Und ab und an ein paar Regentropfen.

    Am Labyrinth bog ich links rein. Lies selbiges links liegen und nahm den Forstweg Richtung Königstein. Diese Kilometer im Wald waren die schönsten der Runde. Irgendwann kreuzt dann die Straße von Nikolsdorf, die mich hinunter nach Königstein brachte. Zuletzt ging es via Elberadweg zurück nach Pirna.

    Was schön war: der einsame Wald und das Radeln am Fluss, der ordentlich Wasser führt. Nicht so schön: der garstige Wind und die mir immer noch zu niedrigen Temperaturen. 42,5 km im Ganzen, die Details finden sich hier.

  • eMTB-Tour Numero zwei

    Wieder von der Haustür. Nicht ganz so weit und lang, denn der mensch hat ja auch noch etwas anderes zu tun. Im Fazit aber drei wunderbare Stunden bei Mutter Natur.

    Zuerst der Mockethaler Grund. Weiter in der Herrenleite, um dann den alten Waldweg nach Dorf Wehlen hinaufzuhecheln. Am Waldrand ein Päuschen. Landschaft und Natur wirken lassen. Die Idylle genießen.

    Der alte Feldweg nach Dorf Wehlen. Pferde bestaunen und Klatschmohn knipsen. Dann hinein ins Dorf. Am Milchhof Fiedler Kälber und Kühe angucken. Weiter am oberen Dorfrand und mit Tempo nach Stadt Wehlen hinunter. Der Fährmann ist freundlich und wartet. Von Pötzscha dann, vorbei am Robert-Sterl-Haus, hinauf nach Naundorf.

    Kurz verschnaufen und nach Struppen hinüber. Ruhe, Sonnenschein und völlige Einsamkeit. Unbezahlbar. Ein flüchtiger Blick nur auf die Königlich Sächsische Soldaten-Knaben-Erziehungsanstalt Kleinstruppen, alles unverändert. Danach den fahrtechnisch interessanten Wanderweg zur Königsnase wählen.

    Kurze Hosen und Brennnesseln kann ich prima. Die Aussicht an der Königsnase ist zugewachsen, taugt nicht mehr für ein Foto. Das Bike schultern und die verlotterten Stufen hinunter schlittern …

    Zuletzt der Radweg am Fluss und die wohl verdiente Einkehr am Elbschlösschen (Bastei-Pils!). Wer es genau wissen möchte guckt hier, denn die Runde wurde auch getrackt.

  • Anradeln bei schönstem Sonnenschein

    Seit ein paar Tagen ist es Frühling, die Natur explodiert förmlich. Höchste Zeit also, den Drahtesel aus dem Keller zu holen. Entstauben, Luft pumpen, ein bissel Öl auf die Kette und schon geht es los. Das Wetter war ideal für eine erste Spritztour, und der Elberadweg – so schön unter der Woche – noch gähnend leer.

    Der mensch begab sich auf seine Hausstrecke: Rechtselbisch über Zeichen, Stadt Wehlen und Rathen bis nach Halbestadt (gegenüber liegt Königstein), am Landgasthof Müller anschlagen und zurück nach Wehlen. Dort mit der Fähre über die Elbe und via Obervogelgesang zurück in die Altstadt von Pirna.

    Der Lottersteig blieb außen vor, ich habe den alten Feldweg (unten an der Elbe) gewählt – das geht schon mal. Interessant wird es dann, wenn dieser endet und man sich auf der Zufahrtsstraße nach Halbestadt bewegt. Dort liegen einige Höfe, auf denen tatsächlich noch ein wenig Land- und Viehwirtschaft betrieben wird.

    Alles in allem keine große, sportliche Leistung, und eher gemütliches Genussradeln – für mich passte das. Und es war herzallerliebst, kaum Leute (außer in Rathen natürlich), alle Wirtschaften am Weg geöffnet, die kurze Rast am „Hermann“ in Rathen (die Fischsemmeln!) und vor allem: die Ruhe über allem. Habe ich schon erwähnt, dass ich vom Alltag im lärmenden Dresden zunehmend genervt bin? Die Stadt ist – in vielerlei Hinsicht – kaum noch zu ertragen.

    Wer es genau wissen will: die Runde wurde auch getrackt.

  • Rasante Abfahrt

    Gleich noch eine Radtour, und dieses Mal durfte ich sogar in der großen Gruppe mitfahren. Wobei Gruppe hier für 25 Leute steht. Eigentlich nicht mein Ding, aber heute passte das. Zum Ausflug der Kulturschaffenden, die auch mal einen Tag für sich brauchen. Ein Betriebsausflug also – mit den lieben Kollegen.

    Radtour Tyssa - Pirna
    Radtour Tyssa - Pirna
    Radtour Tyssa - Pirna

    Eine wirklich reizvolle Tour war das. Mit dem Fahrradbus bis Tyssa und dann hinüber zum Hohen Schneeberg. Diesen erklimmen (ich habe das Rad wie fast alle geschoben), oben durchatmen, die Dresdner Aussicht und der Blick auf Decín. Ein frischer, böiger Wind und viele Wolken. Die Jacke tat not. Dann die schnelle Abfahrt und die Einkehr in der Kammwegbaude. Die Knoblauchsuppe!

    Radtour Tyssa - Pirna

    Danach ging es rasant bergab (siehe Höhenprofil). Schneeberg, die Fuchsbachstraße, Cunnersdorf und dann nach Königstein hinein. Zum Schluss dann der Elberadweg bis Pirna. Garstiger Gegenwind ohne Ende.

    Nach sechs guten und kurzweiligen Stunden das Feierabendbier im Pirnaer Elbschlösschen. Beine hoch und der Blick auf den Fluss.

    Wenig Sonne, aber einer von den guten Tagen.


    Wer es ganz genau wissen möchte: ich habe die Streckee aufgezeichnet. Wegen der Statistik und so, Sie wissen schon.

  • Derweil in Wehlen

    Zweimal im Jahr verlasse ich in Stadt Wehlen den Radweg, um ein wenig im Ort zu spazieren. Ich statte dann der Radfahrerkirche einen Besuch ab (aktuelle Ausstellung: „Böhmische Dörfer“ – Malerei von Christopher Simpson aus Stadt Wehlen) und verweile ein wenig auf dem Markt, um dem bunten Treiben zuzuschauen.

    In Wehlen

    Zumeist laufe ich danach den Hausberg hinauf. Mit jedem Meter bergan erschließt sich dort ein wunderschöner, romantischer Blick über den Ort und das Elbtal.

    In Wehlen

    Stetes Ziel ist dann die Sommerwirtschaft am Schützenhaus, ein uriger Biergarten, hoch oben über der kleinen Stadt.

    Sommerwirtschaft am Schützenhaus

    Bis jetzt war es mir allerdings nicht vergönnt, die Wirtschaft (mit überdachter Romantik-Terasse!) auch einmal bewirtschaftet zu erleben. Der mensch steht wie gehabt vor verschlossenem Tor, um festzustellen, dass die raren Öffnungszeiten nach wie vor nicht für Tagesbummler unter der Woche gemacht sind.

    In Wehlen

    Einen diesbezüglichen Erfahrungsbericht muss ich euch also schuldig bleiben, verweise hier aber trotzdem auf die Restauration – vielleicht könnt ihr ja etwas dazu sagen?

    Sommerwirtschaft am Schützenhaus Stadt Wehlen

    Geöffnet von Ostern bis Oktober:
    Schönwetterdonnerstag und Vorfeiertag ab 17.00, Fr. ab 15.00, Sa, So, Feiertag ab 11.00 Uhr

  • Mitten in der Woche

    Ganz klassisch mit der Fähre hinüber nach Copitz und dann über Wehlen nach Rathen radeln. Dort scheint die Sonne immer und der linkselbische Radweg ist in Obervogelgesang ohnehin gesperrt. Am Flußufer einen Graureiher und einen nackten Mann gesehen. Nach der Ankunft in Rathen durch den Ort spazieren und das Rad am „Haus des Gastes“ parken. Nun hurtig hinauf zum Gamrig gehen. Das Plateau erkunden, hinsetzen und in die Landschaft schauen. Knipsen.

    Bei Ankunft einer größeren Gruppe den Gipfel verlassen und absteigen. Über den Rho­do­den­d­ronpark hinunter nach Rathen laufen. Rho­do­den­d­ronparks sind etwas für Senioren – von daher nur heimlich an den Blüten und am betörenden Duft erfreuen. Und bloß nicht laut loben, das bleibt den Rentnern überlassen.

    Unten dann das Rad holen und an der Promenade beim „Hermann“ stoppen. Eine Fischsemmel (die beste im Elbtal!) und ein Pils auf der Bank, dazu der Blick auf die Elbe und Sonne im Gesicht. Auf der Nachbarbank zwei Mädelz, zwei Fischsemmeln und zwei Pils. Schmunzeln gegen Runzeln.

    Dann in den Sattel und zurück nach Pirna. Auf dem Marktplatz in Wehlen von einem blind zurücksetzenden Dieselnazi beinahe überfahren werden. In die Pedale treten – danach Genussradeln.

    Der Fährmann wartet auf mich und ist sehr freundlich.