Rappelsnut

Wandern, Punkrock und der ganze Rest

Das Weblog

  • In Duisburg

    Eine Dienstreise, die Metropolregion, fünf Tage im Pott. Shakespeare, der „König Lear“, das Theater in Dresden und das Theater in Duisburg. Duisburg! Das war Neuland für mich, denn ausgestiegen bin ich dort noch nie. Was jetzt diesen Ballungsraum meint, also das Ruhrgebiet als solches. Neben dem Job blieb, immerhin, die Zeit für einen ausgedehnten Spaziergang. Einfach mal losgehen, rein in die Stadt und dann schauen, wohin einen die Füße tragen.

    Nur eines musste: das Wasser. Die Flüsse natürlich, Rhein Orange, sprich dorthin, wo sich die Ruhr und Vater Rhein vereinen. Also raus aus dem Beton, weg vom Getöse, zu diesem Fluss, auf welchem noch Schiffsverkehr herrscht. Arbeitsschiffe gucken und so. Dazu die Rheinbrücken, der Innenhafen und – natürlich – auch die Industrielandschaft. Diesbezüglich hätte ich gerne mehr Zeit gehabt … Nun ja. Wer die Route nachvollziehen möchte, so ganz im Detail, schaut bitte hier.

    Und sonst so? Meist freundliche Menschen, ganz anders als gewohnt, und nette Kollegen vor Ort. Dazu ein Exkurs in die Geschichte, aus berufenen Munde. Politik und Gesellschaft, Kohle und Stahl, der Arbeitskampf in Rheinhausen – alles hochinteressant. Sie hadern noch immer ein wenig, die Leute, mit der Politik. In all den Jahren schaut man – beispielsweise – immer noch skeptisch auf den Aufbau Ost – wohl nicht ganz zu Unrecht.

    Aber gut. Im Fazit waren das fünf gute Tage: die Arbeit, der Input und viele andere, wenn auch nicht immer schöne Bilder. Es ist eben so, wie es ist: charmant und räudig gleichermaßen.

  • In West-Berlin

    Eine Dienstreise war das. Acht Tage in der Bundeshauptstadt, acht Tage im Westen der Stadt. Wo genau? Im Haus der Berliner Festspiele, Charlottenburg-Wilmersdorf, das Hotel nahebei (und eher so naja). Zum Theatertreffen, sprich die ganz große Bühne. Sie erinnern sich an Das Große Heft? Es wurde ein Erfolg, das sei gleich gesagt. Ovationen und Jubel, an beiden Abenden. Die Uhren ticken doch anders in der Metropole … Was zu erwarten war.

    Neben dem Dienst beschränkte sich die freie Zeit auf wenige Stunden. Doch immerhin: Gleich zweimal ergab sich die Gelegenheit. Zum Ausschreiten, zum Schauen und manchmal auch zum Staunen. Der mensch war noch nie wirklich in West-Berlin, der Ku’damm und so andere Sachen, tausendmal gehört und doch nie gesehen. Und getreu dem Motto Nur wo du zu Fuß warst, bist du auch wirklich gewesen habe ich mir die Dinge erlaufen, die von Interesse waren. Und eben machbar. Das Haus der Kulturen der Welt zum Beispiel, Sie sehen es oben im Bilde. Ein faszinierender Bau der Moderne, auch unter dem Namen „Schwangere Auster“ bekannt. Vor Jahren haben wir dort einmal ein Konzert besucht (die Scherben-Family und K.I.Z). Die aktuelle Bauhaus-Ausstellung (!) blieb außen vor, die Zeit war zu knapp.

    Es kamen hinzu: die Straße des 17. Juni, die Siegessäule und weiter der Tiergarten, der Landwehrkanal und später das Messegelände, dazu das ehemalige Reichssportfeld und zuletzt das Schloss Charlottenburg. Für mich war das alles Neuland. Und im Fazit höchst interessant, mal abgesehen von den Gegebenheiten, sprich dem katastrophalen Verkehr, dem Lärm und den viel zu vielen Menschen überall.

    Im Rückblick passte das trotzdem. Es waren gute Tage, mit netten Menschen und diesem immer lärmenden Großstadtkino aus der ersten Reihe (was jetzt nicht heißt, dass das jemals eine Option für mich wäre …)

  • Drei Tage in der Zeppelinstadt

    Eine Dienstreise an den Bodensee. Der defekte Kleinbus, das Taxi zum Flughafen, der um anderthalb Stunden verspätete Flieger. Von München die S-Bahn, der Zug nach Ulm und dann noch die Regionalbahn. Am Abend die Ankunft und eine schnelle, zünftige Einkehr. Morgens das Graf-Zeppelin-Haus. Die kleine, nette Mannschaft, und die Technische Einrichtung ohne Probleme.

    Zwei Vorstellungen, leidlich besucht. Die eigenwillige Inszenierung, etwas schräg und gewiss nicht jedermanns Sache. Dennoch freundlicher Applaus. Mit dem Sonntag kam der Frühling an den Bodensee. Ein Spaziergang, die Uferpromenade. Das Zeppelin Museum. Kunst und Technik. Zuerst Max Ackermann mit Führung, sehr angenehm. Danach die LZ 129 Hindenburg. Kann man alles so machen.

    Am Montag die Rückreise. Wieder dreimal die Bahn, der Flieger, das Taxi und noch einmal die Bahn.

    Einige Schnappschüsse seht ihr anbei.