Rancid hat ein neues Album veröffentlicht – „Tomorrow Never Comes“ erschien exakt vor vierzehn Tagen. Das muss hier erwähnt werden, da es sich bei Rancid um eine der einflussreichsten, immer noch aktiven Punkrockbands handelt – die letzte Veröffentlichung „Trouble Maker“ erschien vor immerhin sechs Jahren.
Wer die Kapelle nicht kennt: Rancid wurde 1991 in Berkeley, Kalifornien gegründet. Die Band hat sich zur Gänze dem Street-Punk verschrieben (viele Ska-Elemente, The Clash und The Specials waren immer wichtig). Von den vier Gründungsmitgliedern sind aktuell noch drei dabei, lediglich am Schlagzeug vollzog sich ein Wechsel. Mit dem aktuellen wurden über die Jahre zehn Studioalben produziert, hinzu kommen wohl über 80 Singles und EPs (das Debüt „Rancid“ erschien bereits vor dreißig Jahren). Erwähnenswert sind noch die Solo-Projekte: Lars Frederiksen spielt bei Lars Frederiksen and the Bastards und The Old Firm Casuals, Tim Armstrong spielte bei den Transplants und Operation Ivy und betreibt zudem das Label Hellcat Records. Und der Bassist Matt Freemann spielt und singt nebenberuflich in der Devils Brigade.
So weit, so gut. Das neue Album offeriert uns nun – in bester Punkrock-Tradition – 16 Songs in 28 Minuten. Gemessen an den frühen und großen Alben kann man es nicht als den großen Wurf einordnen – eher als eine solide Arbeit. Wir hören kurze, schnelle Stücke, allesamt harte und eingängige Melodien. Ausgesprochene Hits sind leider nicht wirklich darunter, mir persönlich gefällt noch das auch im Video zu sehende New American am besten.
Nun ja. Man merkt: Die Band hatte offenbar große Lust auf ein paar schnelle, kompromisslose Songs. Das hat so geklappt, das muss man loben. Mehr aber auch nicht. Böse Zungen behaupten ja, dass das kreative Potential der Rancid-Männer mehr und mehr in die Nebenprojekte einfließt – dem möchte ich nicht mehr widersprechen.
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