Zum Sonntag ins Böhmische – Klappe, die erste. Nach Tetschen fahren und das Krankenhaus in Tetschen-Neustadt (Děčín – Nové Město) suchen. Gleich dabei ist eine Buswendeschleife, und dort kann man am Straßenrand noch kostenfrei parken. Gegenüber liegt der Stadtpark, und da beginnt auch unsere Wanderung. Wir folgen zunächst immer dem roten Strich.

Uralte Bäume und verschlungene Pfade. Der Stadtpark ist durchaus gepflegt. In Serpentinen geht es den Quaderberg (289m) hinauf. Bald ist die Terasse der Kaiseraussicht erreicht.


Tetschen liegt uns zu Füßen. Das Schloss, die Brücken und das Elbtal.

Die Aussicht ist – quasi als Höhepunkt – Teil der Tetschener Hunderunde und daher gut besucht. Leider war es heute sehr dunstig, wir konnten kaum den Hohen Schneeberg gegenüber erkennen.

Weiter geht es mit dem roten Strich und in den Wald hinein.

Bis vor kurzem zierte ein Renaissance-Portal, das einst Bestandteil des Gasthauses (1947 abgerissen) war, das Plateau des Quaderberges. In unserem Wanderführer ist ein Foto desselben aus dem Jahr 2005 abgebildet. Allerdings ist das Portal jetzt nicht mehr auf dem Berg vorzufinden. Dem Denkmalamt Decin ist es gelungen, mittels einer Stiftung den Abbau des Portales zu finanzieren. Es liegt derzeit zerlegt im Hof des Kreismuseums und wird dort in absehbarer Zukunft im Lapidarium aufgestellt. Der Abbau war aus statischen Gründen notwendig, sonst wäre das Portal in wenigen Jahren von der Bergkante gestürzt.

Wir wandern weiter auf dem alten Promenadenweg.

Alsbald haben wir den Pavillon der Elbwarte auf dem Quaderberg erreicht. Dieser macht heute einen arg vernachlässigten und baufälligen Eindruck. Bei seinem Bau und der Erschließung des Quaderberges spielte dazumal (um 1890), ebenso wie bei der Anlage und Pflege der vielen Wege, Aussichten mit Ruhebänken und Wegsäulen, der „Tetschener Anpflanzungs- und Verschönerungsverein“ eine wichtige Rolle.

Nach dem Pavillon folgen wir zunächst weiter dem roten Strich. Wir verlassen den Quaderberg, passieren ein Betriebsgelände und laufen weiter bergan durch die Laubenschlucht, ein flaches Sandsteintal.

An der Wegkreuzung „Nad Loubim“ wenden wir uns nach links, folgen jetzt dem grünen Strich. Es geht steil bergab, Obacht ist angesagt auf der stark bemoosten Geröll-Piste (Ochsenloch). Unten angekommen geht es kurz bergan, um dann rechts auf den Böhmweg zu wechseln.

Dieser führt auf halber Höhe am Elbhang entlang und ist bequem zulaufen.

Wir kommen in Tetschen am Stadtpark an, durchqueren diesen linker Hand und sind alsbald wieder am Ausgangsort angelangt.
Fazit: ein bequemer Elbhang-Spaziergang im malerischen Mischwald.
Wegstrecke: 7,67 km.
Zeitdauer: knappe anderthalb Stunden (reine Gehzeit).
Mögliche Einkehr: keine.
Lese-Tipp: als grobe Vorlage diente uns die im „Wander- und Naturführer Böhmische Schweiz“ des Berg- und Naturverlags Rölke (Auflage 2005) ausgewiesene Wanderung 6 über den Quaderberg bei Tetschen.
Wer es ganz genau wissen möchte: ich habe die Runde aufgezeichnet. Wegen der Statistik und so, Sie wissen schon.
Böhmische Schweiz Herbst Wanderlust
Last modified: 2. April 2023
war ich noch nie ?
Wir bis gestern auch nicht. Es ist aber durchaus reizvoll, im Böhmischen auf den Spuren der Geschichte zu wandern. Vorausgesetzt, man hat einen ordentlichen Wanderführer zur Hand, der all die Fakten und Ereignisse von damals benennen kann. Der „Rölke“ macht das hervorragend.
Ach was Du immer so unternimmst. Respekt!
Wir sind oft zu zweit, und nicht immer sind die Ideen auf meinem Mist gewachsen. ;)