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Mechtild Borrmann: Trümmerkind

Ich habe gelesen: „Trümmerkind“ von Mechtild Borrmann.

Hamburg, der Winter anno 1947. Der 14-jährige Hanno lebt mit seiner Mutter und seiner kleinen Schwester in einem brüchigen Kellerraum. Er streift durch die Ruinenlandschaft, stets auf der Suche nach Verwertbarem, das sich auf dem Schwarzmarkt verkaufen lässt. Bei einem dieser illegalen Streifzüge findet Hanno in einer Ruine eine tote nackte Frau. Nahebei steht ein dreijähriger, verstörter Junge. Er nimmt ihn mit nach Hause. Das Kind bleibt bei der Familie, wächst unter dem Namen Joost auf und wird erst als Erwachsener erfahren, dass er ein „Trümmerkind“ ist …

Köln, im August 1992. Die 40-jährige Lehrerin Anna besucht das Gut in der Uckermark, von welchem, dem Vernehmen nach, ihre Mutter abstammt. Sie wurde nach 1945 von den Sowjets vertrieben …

Der dritte Erzählstrang schildert das Schicksal der Familie des Besitzers eben jenes Gutes in der Uckermark. Die Ankunft der Roten Armee, Flucht und Vertreibung …

Vier Jahrzehnte später kommen Joost und Anna einem 1947 begangenen Verbrechen auf die Spur, dessen späte Aufklärung auch ihre Herkunft und wahre Identität klärt.

Mechtild Borrmanns „Trümmerkind“ spielt auf drei Zeitebenen, die sich im Fortgang der Handlung zu einem spannenden Ganzen verweben. Nachkriegszeit und Gegenwart werden geschickt miteinander verbunden – in der Dramaturgie stimmt alles. Ein Lob der Autorin! Ich habe den Roman nahezu in einem Rutsch gelesen und spreche hiermit eine ausdrückliche Leseempfehlung aus.


Mechtild Borrmann
Trümmerkind

Taschenbuch: 304 Seiten

Verlag: Droemer TB (1. Dezember 2017)
ISBN-10: 3426304929
ISBN-13: 978-3426304921
10,99 €

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