Rappelsnut

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Marc-Uwe Kling: Die Känguru-Apokryphen

Ich habe gelesen: „Die Känguru-Apokryphen“ von Marc-Uwe Kling.

Um die Sache gleich richtig einzordnen: Die im letzten Oktober erschienenen „Känguru-Apokryphen“ sind quasi als Zugabe zur viel gelobten „Känguru-Trilogie“ zu verstehen – sie gelten nicht als Fortsetzung der zu Recht hoch gelobten Reihe. Die Wortwahl im Titel suggeriert es: Apokryphen sind religiöse Texte, die im Entstehungsprozess der Bibel nicht in deren Kanon aufgenommen wurden. Aus Gründen. Die Trilogie bleibt also eine Trilogie. Unabhängig davon umfasst diese Lektüre jetzt 33 kurzweilige Geschichten, zusammengetragen aus Anthologien, Live-Programmen und dem sichtlich ergiebigen Geheimfach des Autors.

Die neuen Episoden erzählen allesamt aus dem Alltagsleben der Beuteltier-Kleinkünstler-WG. Sie sind in sich abgeschlossen, es findet sich kein roter Faden im Buch – was keinesfalls ein Manko ist. Das Kängeru tritt vielleicht etwas aggressiver auf als gewohnt, was ich jedoch (mit Blick auf den sich zunehmend verschärfenden politischen Diskurs) als begrüßenswert, erfrischend und angemessen erachte.

So weit, so gut, und mehr will ich nicht verraten … Als Freund der (hier übrigens als Hörbuch vorliegenden) „Känguru-Chroniken“ kommt man im Fazit nicht umhin, sich diese unerwartete Zugabe zu gönnen. Und es tut wahrlich gut, Neues vom unerschrockenen, Schnapspralinen-liebenden Beuteltier zu lesen. Für mich sind „Die Känguru-Apokryphen“ daher eine sinnvolle, wieder höchst amüsante Ergänzung zur großen Trilogie.


Marc-Uwe Kling
Die Känguru-Apokryphen

Taschenbuch, 208 Seiten
Verlag: Ullstein Taschenbuch; 5. Auflage (12. Oktober 2018)
ISBN-10: 9783548291956
€ 10,50

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