Magischer Feengesang

Ich mag sie sehr, diese Agnes Obel, ihre wunderschönen Songs, die bezaubernde Stimme. Vor drei Jahren habe ich an dieser Stelle PHILHARMONICS gelobt, das Debütalbum. Nun ist es an der Zeit, auf das schon viel gelobte neue Album zu verweisen, welches seit einer Woche auf dem Markt ist. Auf AVENTINE sind 12 neue Songs zu hören (ein Bonus-Titel beim Kauf via iTunes MusicStore), allesamt (wie auch schon beim Vorgänger) von der in Berlin lebenden Dänin selbst geschrieben und produziert. Wer wie ich das erste Album mag und auf eine Fortsetzung gehofft hat, wird nicht enttäuscht – AVENTINE knüpft nahtlos daran an. Und das ist gut so.

Einmal mehr erfreuen uns magische Gesänge in traumhafter Klanglandschaft. Wie gehabt setzt die Obel auf ein sparsames Instrumentarium: das dominante Klavier vor dem zurückhaltend agierenden Bass, dazu eine Violine oder das Cello – gezupft oder gestrichen. In Summe mit der zweifellos vorhandenen Sangeskunst ergibt dies ein bemerkenswertes Gesamtkunstwerk, geprägt von einer großartigen Traurigkeit und Melancholie. Fehlt nur noch der Schaukelstuhl und ein schöner Platz am warmen Ofen – mehr braucht es nicht … Der Winter kann kommen.

Einziges Manko: die Aufnahmequalität stimmt nicht immer – gelegentlich wirkt der Sound doch arg übersteuert.