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Linda Behringer: Die Kanzlerin

Ein Skandal erschüttert das politische Berlin. Ursächlich dafür ist ein ominöses Video, welches beweisen soll, dass Kanzlerin Angelika Mörkel in aller Heimlichkeit Gelder auf einem Schweizer Konto deponiert hat. Damit steht ganz klar der Vorwurf der Steuerhinterziehung im Raum, was in letzter Konsequenz nur eines heißen kann: Mörkels Rücktritt ist unausweichlich. Ein Paukenschlag!

Sofort nimmt Regierungssprecher Werner Knauf Angelika Mörkel aus der Schusslinie, um in Ruhe an einer passenden PR-Strategie zu basteln. Derweil wittert Tom Berber – ein junger, aufstrebender Reporter des Observierers – seine große Chance und macht sich, gemeinsam mit etlichen seiner Kollegen, auf die Suche nach der abgetauchten Kanzlerin. Diese scheint spurlos verschwunden, weshalb dem stets geschniegelten Werner Knauf ein Lob gebührt: brachte er die mitunter schwer zu kontrollierende Kanzlerin doch kurzer Hand in der Studentenbutze seines Sohnes in Kreuzberg unter.

So nimmt die Tour de force ihren Lauf…

„Die Kanzlerin“ ist das Romandebüt von Linda Behringer und als solches ein ziemlich schräges Road Movie aus dem heutigen Berlin. Ihre Geschichte weiß mit Humor, dem Gespür für Skurriles und ungeahnten Wendungen durchaus zu gefallen und hat mir so manches Lächeln ins Gesicht gezaubert. Allein, der große Schenkelklopfer ist es nicht, dafür mangelt es dem Geschehen (meines Erachtens) schlicht an Biss und Tiefgang. Etwas mehr Bösartigkeit und ein wirklich abgrundtiefer, rabenschwarzer Humor hätten der Story die Würze verliehen, welche diese schöne Idee verdient hätte. Doch daran mangelt es.

Im Fazit ist „Die Kanzlerin“ also eher die leichte Sommerlektüre für den Nachmittag.


Linda Behringer
Die Kanzlerin

2016, Originalausgabe.
Taschenbuch, 152 Seiten.

Books on Demand
ISBN: 9783741253751
€ 9,99 [D]

Im Oktober 2016 erschienen.

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