Schonungslos und eindrucksvoll demontieren Manfred Klimek (Text und Fotos) und Janine Stengel (Video) das romantisch geprägte Bild vom Leben auf dem Bauernhof.
Ich habe diesen Artikel zwar schon via Twitter empfohlen, komme jedoch nicht umhin, ihn auch hier zu erwähnen. Als Leseempfehlung für euch und als Notiz für mich, denn solch ordentlich recherchierte und gut illustrierte Reportagen finden sich nicht viele im täglichen Blätterwald. Und vielleicht regt die Lektüre ja doch die Eine oder den Anderen dazu an, in Zukunft bewusster zu kaufen und zu verzehren …
Auf dem Bauernhof ist es nur in Kinderbüchern schön. Auf dem Bauernhof treiben es Hühner und Enten zwischen Traktoren und gestapelten Reifen, auf dem Bauernhof schlingt die Katze eine Maus hinunter und starrt dabei unverwandt in dein Gesicht, auf dem Bauernhof frisst die Schweinemutter eines ihrer Ferkel auf, das sie irrtümlich erdrückte. Der gelähmte aber noch lebende Frischling wird vom Schwanz her verzehrt. Und schreit. Lange. Eindringlich. Auf dem Bauernhof ist nichts lustig; Bauernhof und Bauer sind mit unserer von sichtbarem Leid und Tod weitgehend befreiten Welt inkompatibel. Auf dem Bauernhof wird öffentlich gestorben. Und es riecht streng.
Symbolbild: Phil Hearing on Unsplash