Der mensch war im Kino und hat sich mäßig amüsiert. Immerhin.
Wenn DDR-Spione Kuba aufmischen
Acht Jahre nach dem Überraschungserfolg „Kundschafter des Friedens“ schickt Regisseur Robert Thalheim seine pensionierten DDR-Spione in ein neues, turbulentes Abenteuer. „Kundschafter des Friedens 2“ verspricht eine Mischung aus Agentenfilmparodie, Komödie und politischer Satire, gewürzt mit einer ordentlichen Portion Nostalgie.
Worum geht’s?
Die Handlung führt uns nach Kuba, wo die ehemaligen Top-Agenten der DDR, Jaecki (Henry Hübchen), Locke (Thomas Thieme), Harry (Winfried Glatzeder) und Neu-Mitglied Helene (Corinna Harfouch), an der Beerdigung ihres alten Mentors teilnehmen. Doch anstatt in Erinnerungen zu schwelgen, werden sie in eine Mission verwickelt, die es in sich hat: Sie sollen die letzte Bastion des Sozialismus vor dem Ausverkauf retten. Dabei bekommen sie es nicht nur mit skrupellosen Geschäftemachern zu tun, sondern auch mit ihrer eigenen Vergangenheit.
Humorvoll ja, aber mit Abstrichen
„Kundschafter des Friedens 2“ punktet vor allem durch seinen charmanten Humor und das spielfreudige Ensemble. Henry Hübchen und seine Kollegen brillieren in ihren Rollen und sorgen für nette Unterhaltung. Die Neuzugänge Katharina Thalbach und Corinna Harfouch fügen sich nahtlos in die Truppe ein. So weit, so gut.
Allerdings muss ich sagen, dass der Film mitnichten an die Qualität des Vorgängers heranreicht. Viele Gags wirken bemüht und kommen etwas platt daher, die Handlung verliert sich mitunter in Nebensächlichkeiten und die politische Satire ist alles andere als bissig. Hinzu kommt eine mitunter nur schwer erträgliche Portion an platter Ostalgie – da habe ich mir doch deutlich mehr versprochen. Aber gut. Wer im Osten groß geworden ist und den ersten Teil mochte, wird auch an „Kundschafter des Friedens 2“ etwas Freude haben. Der Film ist kurzweilige Unterhaltung mit Herz und Humor, die einen nostalgischen Blick auf die deutsch-deutsche Geschichte wirft.
So ordne ich den Streifen als eine nur mäßig gelungene Fortsetzung ein, die vor allem durch ihre sympathischen Charaktere und den humorvollen Ton überzeugt. Und ja: Wer Lust auf einen entspannten Kinoabend mit viel Schmunzeln und einigen Lachern hat, sollte sich das trotzdem gönnen.
Wichtig: Fidel Castro war 1972 tatsächlich in der DDR, um dem Arbeiter- und Bauernstaat die Ernst-Thälmann-Halbinsel vor Kuba (die eigentlich eine Landzunge an der kubanischen Südküste ist) zu schenken.
Kinostart: 23. Januar 2025
ich erinnere mich noch gut an fidels besuch in dd! er wohnte im newa – so dass wir ihn vom balkon aus sehen konnten. und die strassen waren voller spalierstehnder menschen – alle freiwillig gekommen und nicht beordert! der fidel war zu dieser zeit extrem beliebt in der ddr.
Ich erinnere mich nicht wirklich an den Besuch. Aber beliebt war er – unbedingt.
ps – ich gugg ihn mir an wenn er im fernsehen kommt – genau deine meinung vertritt mein kollege auch. und dafür ist mir das kino-geld dann zu schade…
Recht so. In diesem einen Fall. 🙂