Rappelsnut

Wandern, Punkrock und der ganze Rest dazu

Kreischa, Wilisch, Maxen

Der mensch war noch nie auf dem Wilisch, einem 476 m hohen Berg im Osterzgebirge (südlich von Dresden). Es galt also, die Gegend um den Gipfel einmal genauer in Augenschein zu nehmen – gestern fand sich die Gelegenheit. Dafür fuhr ich ins Lockwitztal und parkte im Zentrum von Kreischa – an der Busstation finden sich kostenfreie Parkplätze.

Via Gänselieselbrunnen, Kirche und Schule lief ich aus dem Ort hinaus und folgte dem ausgewiesenen Weg zum Wilisch. Der Weg ist nicht sonderlich kompliziert, er führt durch Wiesen und Wald und ist stetig ansteigend. Kurz vor dem Gipfel, am Waldrand, eröffnet sich ein toller Blick auf die Umgebung. Man sollte diesen genießen, ist er doch deutlich besser als der vom Wilisch selbst.

Nur wenige Minuten später stand ich vor der 1909 errichteten Wilischbaude. Diese wurde 1990 aufgegeben und verfällt seitdem. Grund dafür ist sicherlich auch der wenig attraktive Gipfel, den ich, nach kurzem Blick auf den alten Basaltsteinbruch, im Sturmschritt erklomm. Ein kurzer Rundumblick, einmal an der August-Nagel-Vermessungssäule angeschlagen und schon ging es weiter, weg von diesem wenig erfreulichen Berg mit seiner negativen Ausstrahlung.

Der Weg führte mich weiter zum Wilischbach, dem ich bis zur Teufelsmühle, nun wieder im Lockwitztal, folgte. Im Nachhinein war dieses Stück Weg das schönste, ein paar urige Kiefern und das Murmeln des Baches ließen zumindest ansatzweise das Gefühl aufkommen, in einem ähnlich schönen Wald wie unlängst zu spazieren (die Betonung liegt auf Ansatz). Außerdem stieß ich dort auf einen friedlich schlafenden Fuchs am Wegesrand, der leider mausetot war.

Es folgte die Teufelsmühle (Die. und Mi. Ruhetag), die nicht ernst zu nehmende Teufelsstiege und die sogenannte Kroatenschlucht, die mich hinauf zum Finkenfang und weiter nach Maxen führte (wir wissen um die Schlacht im Siebenjährigen Krieg). Am dortigen Heimatmuseum beginnt gleich links der lange Abstieg Richtung Kreischa, der mich zunächst im offenen Gelände, später dann wieder am bewaldeten Hang, zum ehemaligen Schloss Lungkwitz brachte. Dieses ist komplett saniert, das einst als Stiftsgut betriebene Ensemble dient heute als etwas ungewöhnliche, weil sehr schöne Wohnanlage (keine Fotos, weil totgeparkt). Zurück am Lockwitzbach ging es dann am Hang weiter, und mit kurzem Verweilen an den dort zu findenden, dazumal künstlich angelegten Höhlen, lief der mensch bis ins Zentrum von Kreischa und somit zum Startpunkt zurück.

Im Fazit eine unspektakuläre, etwas Ausdauer erfordernde Runde, die man so machen kann, wenn man die Gegend kennenlernen möchte. Die detaillierte Route findet sich einmal mehr bei komoot.


Literatur: Diese Wanderung findet sich beinahe so als Vorlage im Wander- und Naturführer “Dresden und Umgebung” des Berg- und Naturverlags Rölke (Band 1, Nr. 3).

4 Antworten zu „Kreischa, Wilisch, Maxen“

  1. Avatar von schnellster Pieschener
    schnellster Pieschener

    Ich verbinde mit der Bergbaude die Begriffe Waldmeisterlimonade und Brathähnchen …

    1. Das ist eine sehr gefällige Assoziation – dagegen gibt es nichts einzuwenden. Ich kenne das alles nur so, wie hier beschrieben, war ja erstmalig dort.

    2. Avatar von derbaum

      das mit der brause stimmt – das erinnere ich auch – ansonsten ist der steinbruch ein guter ort um waldmeister zu pflücken.
      bei allem anderen stimme ich dir zu – viel gegend, wenig spektkuläres aber sehr erholsam das ganze!

    3. So ist das. :)

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