Rappelsnut

Wandern, Punkrock und der ganze Rest dazu

Kraxeln auf der Starken Stiege

Wohlgemerkt: das Titelbild zeigt nicht die Starke Stiege. Das wäre dann doch zu einfach. Um es genau zu sagen: es zeigt den Schrammsteingratweg – da lag die Stiege schon hinter mir. Doch nun der Reihe nach …

Kraxeln auf der Hohen Stiege

In Schmilka an der Elbe parken. Fünf Euro für den Tag. Dann elbabwärts laufen, es gibt nur einen Weg. Und der ist herzallerliebst. Der Blick auf das Tal, die Schrammsteinkette. Ein uriger Gemüsegarten. Dann der endlos steile Aufstieg über die Kahntilke zur Kleinen Bastei. Die Betriebstemperatur ist schnell erreicht. Der wunderschöne Ausblick. Verschnaufen.

Kraxeln auf der Hohen Stiege

Weiter durch den Wald zum Elbleitenweg. Mücken. Und kurze Hosen, klar doch. Dann links, und schon taucht das Massiv des Rauschensteins auf. Obacht geben: ein Pfad führt rechts hinauf. Eine Bergungsbox ist ausgewiesen. Das Rauschentor. Dem Pfad links folgen und runter in den Rauschengrund. Im Grund links halten, der schmale Pfad steigt an, wird zunehmend steil. Dann die Wand. Ein Riß führt hinauf. Einige wenige eiserne Griffe sind zu sehen. Die Starke Stiege.

Kraxeln auf der Hohen Stiege

Das ist kein Wanderweg mehr. Keine Leitern, keine Stufen, sondern richtige Kletterei. Anspruchsvoll für den Wanderer. Los gehts. Mit den jeweils zwei Armen, Händen, Knien und Füßen komme ich gut hinauf. Eine spannende Sache. Oben am Ausstieg lohnt der Abstecher nach rechts. Zurückschauen auf Rauschengrund und Rauschenstein.

Kraxeln auf der Hohen Stiege

Nun dem Oberen Terassenpfad folgen. Der bietet tolle Ausblicke und vorne am Riff auch gute Rastplätze. Und führt zum offiziellen Wanderweg zurück.

Kraxeln auf der Hohen Stiege

Die Breite Kluft Aussicht. Zwei unangenehm laute Blondinen Mitte Vierzig. Schnell weg und weiter auf dem Schrammsteingratweg.

Kraxeln auf der Hohen Stiege

Der ist schön zu laufen und bietet bald schönste Blicke.

Kraxeln auf der Hohen Stiege

Ich bin schon lange nicht mehr allein. Viele Pärchen. Und dann eine 50 köpfige Wandergruppe. Ein Betriebsausflug. Ich verharre, nehme Haltung an und die Parade ab. Laufe dann doch weiter zur Schrammsteinaussicht.

Kraxeln auf der Hohen Stiege

Auch hier viele Leute. Ich mag laute Menschen nicht. Gönne mir trotzdem den Rundblick und muss rasten. Ein Hungerast. Schnelle Energie ist gefragt. Zwei große runde Cookies, Mandel und Zartbitter, Fairtrade. Eine Apfelschorle. Als die Blondinen eintreffen bin ich schon wieder auf dem Rückweg.

Kraxeln auf der Hohen Stiege

Der Abstieg über den Jägersteig. Die Vordere Promenade bis zum Elbleitenweg. Links halten, am Rauschenstein vorbei und über das Roßsteigel nach Schmilka hinunter.

„Eine Belohnung muss immer sein“ sprach einst unser Wirt in der Ramsau. Ich halte mich daran und pausiere an der Mühle. Hausgebrautes Bernstein-Bier, Bratwurst mit Kartoffelsalat. Alle vier anwesenden Männer (zwei Ehemänner, ein Sonderling und ich) essen die Bratwurst mit Kartoffelsalat. Der Sonderling ist ein Sonderling weil er Kaffee statt Bier trinkt.

Es wird zunehmend schwül. Dunkle Wolken aus Osten, ein Gewitter zieht auf.


Wegstrecke: ca. 11 km.

Zeitdauer: vier Std. mit kurzer Einkehr.

Mögliche Einkehr: Die historische Mühle in Schmilka.

Lese-Tipp: diese Wanderung findet sich so im „Stiegen-Wanderführer“ des Berg- und Naturverlags Rölke.

Hinweis: Kondition, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind auf dieser attraktiven und sportlichen Tour ein Muss. Sonst wird das nichts mit der Starken Stiege und dem Terassenpfad, der mitunter leicht ausgesetzt ist.

5 Antworten zu „Kraxeln auf der Starken Stiege“

  1. das gewitter hatte es ja dann auch in sich! schöne gegend, schöne wege, tolle blicke – alles ganz lange her aber dennoch nicht unbekannt!
    der sonderling war ich nicht – obwohl ich auch kein bier ;-)

    1. Macht nichts, jeder darf nach seinen Bedürfnissen. Die Mühle hat für alle etwas parat. Wichtig ist allein, dass kein Gauland und keine Petry mit am Tisch sitzen.

      PS: das Gewitter hat mich dann in Pirna eingeholt. Es war großartig.

  2. http://m.sz-online.de/nachrichten/schlammlawinen-nach-unwetter-3408850.html – ich meinte schon das hier! (zweites bild im Beitrag !)

    ich liebe gewitter ebenso!

    1. Krass. Das ist genau das Gewitter, das dort aufzog. Ich habe jetzt erst nachgelesen und deinen Kommentar eben aus dem Spam gefischt …

  3. genau, das war mein erster gedanke als ich deine bilder sah, so kurz zwischen idylle und chaos…
    ich glaube mit dem spam das liegt am link im kommentar!

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