Klaus Jensen: Schwalbenwinter

Hamburg, 1951, sechs Jahre nach dem deutschen Zusammenbruch: Hermann Johannson fühlt sich befreit und zum Aufbruch bereit. Jahre zuvor diente er als Soldat an der Front und wurde Zeuge der Grausamkeiten der Wehrmacht – die damaligen Bilder und seine Verwundung prägen ihn bis heute. Nach dem unaufgeklärten Mord an seiner geliebten Helga kommt er nicht mehr zur Ruhe und beginnt – gemeinsam mit seiner Schwester Josi – die wohlgehüteten Geheimnisse der Familiengeschichte, auch auf mögliche Verstrickungen in das Verbrechen hin, zu lüften. Dies geschieht sehr zum Unmut des Vaters und Familienoberhaupts Matthias Johannsons, der während des Zweiten Weltkrieges treuer Anhänger der NSDAP war und nach wie vor gute Beziehungen zu den alten Kameraden pflegt …


Klaus Jensens „Schwalbenwinter“ ist eine Familiensaga, deren Handlung sich über vier Generationen hinweg – von 1864 bis 1962 – erstreckt und dabei von Dänemark bis Hamburg reicht. Dem Autor ist es (in zumeist bemerkenswert kurzen Kapiteln und Episoden) gekonnt gelungen, eine solide Spannungskurve aufzubauen, die es mir schwer machte, das Buch zwischenzeitlich aus der Hand zu legen.

Im Fazit ist der Roman als ein lesenswertes und realistisches, inzwischen historisch zu benennendes, bürgerliches Sittengemälde Deutschlands und der Stadt Hamburg (von 1900 bis 1960) zu loben.


Klaus Jensen
Schwalbenwinter – Die Geschichte der Familie Johannson

Hardcover, 338 Seiten

Herausgeber: tredition GmbH Hamburg; 1. Auflage, 2022
ISBN: 978-3-347-63669-9
24,85 € inkl. MwSt.

Erschienen am 16. Mai 2022

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