Klaus und Kläre sind – wie zumeist – allein zu Haus. Ihre Eltern scheinen viel beschäftigt …
Der Vater ist Bankdirektor und verbringt seine Abende in der Harmonie, die Mutter besucht an der Seite eines galanten Verehrers das Theater und diverse Modenschauen. Einander zu sagen gibt es nichts mehr, weder untereinander noch zu den Kindern, welche sich zu Recht vernachlässigt fühlen. Klaus und Kläre leiden sehr unter der Situation und flüchten sich in eine Traumwelt. Plötzlich sind die Rollen vertauscht: die Eltern müssen zur Schule gehen, die Kinder arbeiten. Doch nichts ist so einfach wie gedacht und am Ende müssen alle dazulernen …
Klaus im Schrank oder Das verkehrte Weihnachtsfest ist ein beinahe vergessenes Stück von Erich Kästner. Es entstand anno 1927 und darf wohl als Kästners erstes literarisches Werk bezeichnet werden. Dazumal wurde es als zu modern für ein Weihnachtsstück befunden und verschwand auf Jahrzehnte in der Schublade. Nach über einem halben Jahrhundert tauchte es in Kästners von der Berliner Akademie der Künste verwaltetem Nachlass wieder auf und gelangte jetzt in Dresden zur Uraufführung.
Gestern hatte ich das große Vergnügen, die Geschichte endlich einmal „von vorne“ zu sehen, und rühre jetzt nur zu gern die Werbetrommel. Susanne Lietzow („Reineke Fuchs“ – Sie erinnern sich vielleicht?) hat Kästners Vorlage klug inszeniert und luftig-leicht auf die Bühne gebracht, voller Witz und turbulenten Situationen. Im Fazit ist es ein wunderschönes Familienstück geworden, das jedermann gesehen haben sollte.
Verweis: Klaus im Schrank (Termine und Karten).
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