Ich habe gelesen: „Ich hasse Menschen: Eine Abschweifung“ von Julius Fischer.
Es sei hiermit gestattet, kurz und bündig den Klappentext zu zitieren, denn der bringt es wunderbar auf den Punkt.
Julius Fischer hasst Menschen. Das fängt bei Kindern an. Pubertät geht auch gar nicht. Noch ätzender sind eigentlich nur Studenten. Und natürlich Berufstätige. Die sind am schlimmsten. Aber nichts im Vergleich zu Rentnern. In seinem Debütroman erzählt er davon, wie er versucht, all diesen Leuten aus dem Weg zu gehen. Und wie er daran scheitert.
Ich hasse Menschen ebenfalls und meide daher, so gut es eben geht, deren Gesellschaft. Und meistens meine ich das auch ernst. Von daher ist es Julius Fischer hoch anzurechnen (und für mich durchaus überraschend), dieses große Thema einen Moment lang zu entschärfen und geruhsam einzuordnen.
Der Weihnachtsmann hat sich also etwas gedacht – bei der Auswahl der Geschenke. Ein Lob dafür! Dieses Büchlein war eine gute Wahl, denn es hat mich zum Lachen gebracht, und zwar anhaltend. Dem Autor gelingt es, sprachgewandt und wohltemperiert, dem Leser einen Spiegel vorzuhalten. Und er hasst konsequent (übrigens im Rahmen einer Zugfahrt, mit Raum für Erinnerungen und aktuelle Situationskomik) – alle und jeden. Wie jeder ordentliche Misanthrop. So ausdauernd, dass man aus dem Schmunzeln gar nicht mehr heraus kommt.
Im Fazit ist diese also eine überaus empfehlenswerte Lektüre, klug, amüsant und unterhaltsam bis zur letzten Zeile.
PS: wer das Kängeru mag, der mag auch diese (leider viel zu kurze) Abschweifung.
Julius Fischer
Ich hasse Menschen: Eine Abschweifung
2. Auflage (17. März 2018)
Taschenbuch, 160 Seiten
Verlag Voland & Quist
ISBN-10: 9783863911966
€ 16,00
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